In Hohenfels stehen die Kommandanten hinterm Essenstresen – aber nur aus besonderem Anlass. Während Thanksgiving läuft auf dem Truppenübungsplatz der US-Army nämlich alles ein Bisschen anders. Immerhin ist es der meistgefeierte Feiertag in den Vereinigten Staaten. Auch Weihnachten kommt da nicht ran. Und bei so einem Fest gehört’s auch mal dazu, dass die Soldaten von ihren Vorgesetzten bedient werden.
Der Tag des Truthahns – und der Familie
Seit Jahrhunderten wird Thanksgiving jedes Jahr am 4. Donnerstag im November gefeiert. Mit Familie und Freunden zeigen viele Amerikaner ihre Dankbarkeit für alles Gute, das im vergangenen Jahr passiert ist – und meistens auch für’s Essen, denn das steht an Thanksgiving ganz im Mittelpunkt. Für viele in der Army ist es die beste Mahlzeit des Jahres.
Mit Truthahn, Schinken, Hummer und vielem mehr hat die Army fast eine dreiviertel Tonne Fleisch aus Amerika einfliegen lassen. Man merkt, die Army nimmt große Mühen auf sich, um ihren Soldaten hier in der Oberpfalz ein richtiges Thanksgiving-Fest zu bieten. Üblicherweise trifft man sich für das Fest mit der Familie in der Heimat. Weil viele Soldaten von ihrer aber weit weg sind, holt die Army ihnen eben ein kleines Stückchen Heimat hier in die Oberpfalz.
Mit dem Fallen Soldier’s Table wird schlussendlich auch der Toten gedacht. Er steht symbolisch für die gefallenen Soldaten, die bei der Feier nicht mehr dabei sein können. Auch solche Traditionen sind bei der Army wichtig. Bei den meisten Soldaten steht aber Freude und vor allem gutes Essen im Vordergrund. Über 1000 hungrige Mäuler waren es am Ende, die von den Army-Köchen gestopft wurden.
(sb)