So, 10.03.2019 , 06:00 Uhr

Thanstein: Nachnutzung für vier Schulgebäude

Mit rund 1.000 Einwohnern ist Thanstein im Landkreis Schwandorf eine eher kleine Gemeinde. Der Hauptort Thanstein selbst hat rund 350 Einwohner – und drei Schulgebäude. Verteilt auf das ganze Gemeindegebiet gibt es dort sogar vier davon. Denn immer wenn eine Schule zu klein wurde, wurde eine größere gebaut. Doch keines der Gebäude wird noch als Schule genutzt. Es müssen oder mussten also Lösungen her – denn Leerstände kosten Geld.

Wegen Schülermangels verwaiste die letzte Grundschule vor sechs Jahren. Seit dem Ende im Jahr 2013 steht das Gebäude leer – und kostet der Gemeinde dennoch Geld. Und das fehlte auch, als die Gemeinde eine Nachfolgenutzung umsetzen wollte. Doch mittlerweile gibt es eine Lösung. Schon in einem Jahr soll hier wieder Leben sein. Schon im März soll es möglichst die Baugenehmigung für betreutes Wohnen und die erste Tagespflegeeinrichtung im Landkreis geben, erzählt Bürgermeister Walter Schauer. Die Regensburger PRO Big Project GmbH investiert hier mehr als eine Million Euro. Die Gemeinde erhält Erbpachtzins und Stefan Hammerl von H&S Medizin & Pflege tritt als Betreiber auf.

Damit soll es Senioren ermöglicht werden, im Heimatort alt werden zu können. Nachfrage hierfür gäbe es bereits. Kein Wunder. Auch hier werden die Bürger immer älter – auch wenn es gar nicht unbedingt am Nachwuchs fehle, wie der Bürgermeister erzählt. Auch wenn in Thanstein die demografische Entwicklung spürbar sei, so sei es doch alles andere als eine aussterbende Kommune, wie der Bürgermeister immer wieder betonte. Oft sei es das Problem, dass der Nachwuchs keine Wohnung oder Baugrund findet, um auch in der Heimat zu bleiben.

Auch für die drei anderen ehemaligen Schulen in der Gemeinde gibt es bereits Lösungen: Aus der ältesten Schule, die im Jahr 1560 errichtet wurde, wurde beispielsweise ein Wohnhaus. Und auch für die einstige Schule in Kulz fand sich eine Lösung. Und auch für den letzten „Problemfall“, ein sanierungsbedürftiges Gebäude aus dem Jahr 1888, hat der Bürgermeister bereits einen Plan. Das soll künftig zu einem Bürgerhaus werden: Mit Jugendheim, Sitzungssaal und Archiv. Wo was genau hin soll, weiß der Bürgermeister schon. Denn auch hier will die Gemeinde zeigen: Jedes Ende kann auch ein Anfang sein. (nh)

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