Ameisen – sie werden als Nahrung der Zukunft gehandelt, sind wichtig für unser Ökosystem, für viele aber auch einfach nur Ungeziefer.
Für René Hiersigk sind sie vor allem eines: faszinierend. Schon als Kind konnte er sich für die Insekten begeistern. Mittlerweile vertreibt er sie in einem eigenen Onlinehandel und hat sogar eine eigene Ameisenfarm entwickelt, die er selbst mit 3D-Druckern herstellt.
Die Farm hat eine Glasfront – durch sie kann man die Tierchen gut beobachten. Denn genau das macht den Reiz der Ameisen aus – sie sind sicher keine Haustiere zum Streicheln und Liebhaben. Dafür ist es umso spannender, ihre komplexen Strukturen, Eigenschaften und Verhaltensweisen zu erforschen.
Auch René Hiersigk lernt immer noch dazu. Er probiert viel aus, versucht ständig die speziellen Bedürfnisse der verschiedenen Arten zu enträtseln. Sein Wissen gibt er gerne an die Kunden weiter – die reichen von Kindergärten bis Zoos und sind auf der ganzen Welt zu Hause.
Da er mit vielen internationalen Ameisenhändlern schlechte Erfahrungen gemacht hat, reist René Hiersigk regelmäßig selbst an exotische Orte, um bestimmte Ameisenarten zu finden. Eine Ausfuhrgenehmigung ist nicht immer leicht zu bekommen, doch der Aufwand ist es ihm wert.
Wenn es die Ameisen heil bis nach Weiden geschafft haben, werden sie gut versorgt und vermehren sich so in der Regel schnell.
Auf mehr als 10 000 Tiere schätzt René Hiersigk seine Ameisenfarm. Mit drei Angestellten kümmert er sich neben einem „richtigen“ Job um die Insekten. Er glaubt zwar nicht, dass Ameisen in den nächsten Jahren Hund, Katze und Hamster ersetzen werden. Aber die Vorteile lägen auf der Hand – sie sind pflegeleicht, günstig und brauchen wenig Platz. Und langweilig seien sie auf keinen Fall. (jl)