40 Coronafälle mit Verdacht auf Mutation gibt´s im Landkreis Tirschenreuth. Deshalb werden aktuell weitere Maßnahmen diskutiert. Außerdem bleiben die Abschlussklassen im Distanzunterricht.
„Leider müssen auch wir melden, dass wie in anderen Regionen auch bei uns die Corona-Virusmutation wohl angekommen ist“, teilt Landrat Roland Grillmeier mit. Es werden seit Tagen positive Fälle stichprobenhaft auf eine Mutation hin untersucht. Es liegen aktuell bereits 40 Verdachtsfälle vor, die sich auch über den ganzen Landkreis verteilen. Eine Bestätigung dieser Fälle und um welche Virusvariante es sich handelt, steht noch aus, eine genaue Sequenzierung des Virus kann bis zu 14 Tage dauern. „Aufgrund der hohen Infektionszahlen in unserem Landkreis und dem Auftreten von Verdachtsfällen in Tschechien und in den umliegenden Landkreisen, habe man damit rechnen müssen, dass die Mutation auch bereits bei uns vorhanden ist“, so Landrat Grillmeier.
Nach ersten Erkenntnissen ist die Mutation leichter von Mensch zu Mensch übertragbar, weshalb eine weitere Ausbreitung unbedingt verhindert werden muss. Bei diesen Verdachtsfällen gelten für die positiven Personen und deren Kontaktpersonen strengere Quarantäneregeln.
Weitere Maßnahmen für den Landkreis Tirschenreuth
Das Landratsamt befindet sich derzeit in Abstimmung mit dem Gesundheitsamt, der Regierung der Oberpfalz, dem Bayerischen Gesundheitsministerium und dem LGL, welche weitergehende Anordnungen bzw. Maßnahmen aufgrund der aktuellen Situation zu treffen sind. Aktuell sind auch zwei Mitarbeiter des LGL vor Ort im Gesundheitsamt, um hier entsprechende Beratung und Unterstützung zu leisten.
Es handelt sich um ein über den ganzen Landkreis verteiltes diffuses Infektionsgeschehen. Es treten aktuell in mehreren Betrieben in unterschiedlichen Landkreisteilen – vor allem bei den jüngeren Mitarbeitern – vermehrt Infektionen auf. Neu ist auch, dass gleich ganze Familien betroffen sind. Dies lässt vermuten, dass es hier in unserem Landkreis ansteckendere Mutationen gibt.
Aktuell konzentrieret sich das Landratsamt auf die Betriebe mit Verdachtsfällen auf eine Corona-Mutation. Das Gesundheitsamt steht mit den betroffenen Firmen in Kontakt, setzt hier auf die Kooperation der Firmen, führt entsprechende Reihentestungen durch und ordnet im Einzelfall weitere Maßnahmen an. Bei den Grenzpendlern leisten die beiden Testzentren das Mögliche, die Pendler werden mindestens dreimal in der Woche getestet.
Es wird an alle Arbeitgeber, auch an die kleineren Firmen, dringend appelliert, den Landkreis und das Gesundheitsamt zu unterstützen, indem sie sich die Negativ-Tests der Grenzpendler vorlegen lassen und die Hygienemaßnahmen (auch z. B. in den Pausen) zu kontrollieren, um so weitere Einschränkungen oder sogar Betriebsschließungen zu verhindern.
Landrat Roland Grillmeier ruft aufgrund der aktuellen Situation alle Bürger auf, die Kontakte im privaten und beruflichen Umfeld einzuschränken und die Corona-Schutzmaßnahmen unbedingt einzuhalten.
Weiter Distanzunterricht für Abschlussklassen
Aufgrund der aktuellen Situation findet auch im Landkreis Tirschenreuth weiterhin Distanzunterricht für die Abschlussklassen statt. Ursprünglich wären gestern die Schüler der Abschlussklassen der Gymnasien, der Fachoberschulen, der Berufsoberschulen und beruflichen Schulen mit Abschluss- und Kammerprüfungen vor Ostern in den Wechselunterricht zurückgekehrt. Betroffen im Landkreis Tirschenreuth ist die Q12 des Stiftland-Gymnasiums Tirschenreuth und eine Abschlussklasse des Beruflichen Schulzentrums Wiesau. Bereits am Freitag wurde in Absprache mit dem Schulleiter Albert Bauer vom Stiftland-Gymnasium Tirschenreuth der Wechselunterricht für die Q12 untersagt. Die betroffenen Lehrer und Schüler wurden rechtzeitig informiert. Ebenfalls findet im BSZ Wiesau für alle Klassen weiterhin Distanzunterricht statt.
(vl)