Die Covid-19-Immunität-Studie TiKoCo19 im Landkreis Tirschenreuth geht in die zweite Runde. Vom 16. bis 27. November sollen mehr als 4.100 angeschriebenen Bürgern erneut Blut abgenommen werden. Diesmal geht es darum, das Ausmaß an Neuinfektionen und die Stabilität der Antikörper zu erforschen. Die Teilnahme ist freiwillig. 8,6 Prozent der Teilnehmer wiesen bei der Erstuntersuchung Antikörper gegen SARS-CoV-2 auf. Die Studie wurde vom Bayerischen Wissenschaftsministerium in Auftrag gegeben.
Hier die Pressemitteilung des Landratsamtes im Wortlaut:
„Im Zeitraum von 29. Juni bis 17. Juli haben sich über 4200 Einwohner im Landkreis Tirschenreuth an der vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst (StMWK) in Auftrag gegebenen Studie „Prospektive COVID-19-Kohorte Tirschenreuth“ (TiKoCo19) beteiligt und ihr Blut auf die Anwesenheit von SARS-CoV-2 spezifischen Antikörpern untersuchen lassen. Dank der überwältigenden Teilnahme der Tirschenreuther Bevölkerung konnten bereits wichtige Ergebnisse zur Ausbreitung von SARS-CoV-2 im Landkreis Tirschenreuth in der ersten Jahreshälfte gewonnen werden. Bei der Erstuntersuchung wiesen 8,6 % der Teilnehmer Antikörper gegen SARS-CoV-2 auf. Somit kann man davon ausgehen, dass auf der Grundlage des gängigen Virusnachweises lediglich etwa 20% der Infektionen im Frühjahr und Frühsommer dieses Jahres im Landkreis Tirschenreuth erfasst wurden.
Fast alle Teilnehmer der Erstuntersuchung haben eingewilligt, dass Sie für eine Folgeuntersuchung kontaktiert werden können. So haben 4173 Tirschenreuther in den letzten Tagen wieder Post erhalten, in der die beiden Studienleiter, Prof. Dr. Ralf Wagner von der Universität Regensburg und Prof. Dr. Klaus Überla vom Universitätsklinikum Erlangen, um erneute Mitwirkung bitten. „Unbemerkte Infektionen nach der Urlaubszeit und die aktuell stark ansteigende Zahl neuer Infektionen lassen vermuten, dass inzwischen der Anteil der Bevölkerung mit Antikörpern gegen SARS-CoV-2 weiter gestiegen ist. Diesen Zuwachs an Neuinfektionen wollen wir möglichst umfänglich erfassen. Für Teilnehmer, die bei der Erstuntersuchung bereits Antikörper gegen SARS-CoV-2 hatten, wollen wir feststellen, wie lange diese Antikörper vorhanden sind und ob es möglicherweise unbemerkt zu Zweitinfektionen gekommen ist. Damit können wir auch wichtige Hinweise erhalten, ob eine durchgemachte SARS-CoV-2-Infektion vor einer erneuten Infektion oder Erkrankung schützt,“ so die beiden Studienleiter.
Mit der Einladung zu der Folgeuntersuchung erhalten die ausgewählten Einwohnerinnen und Einwohner wie schon zur ersten Runde wichtige Hintergrundinformation zur Studie sowie einen Kurzfragebogen, der die Interpretation der Studienergebnisse unterstützen soll. Die angeschriebenen Teilnehmer und Teilnehmerinnen werden gebeten, im Zeitraum vom 16. November bis zum 27. November an einem konkreten Termin jeweils zwischen 16 und 20 Uhr eines der drei vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) eingerichteten Blutabnahmezentren in Tirschenreuth (Turnhalle St. Peter, St. Peter Str. 38), Wiesau (Mittelschule Wiesau, Schulstraße 6) und Kemnath (Alte Schule Waldeck, Alte Straße) aufzusuchen und sich zu einer Blutabnahme vorzustellen. Die Teilnahme ist auch diesmal absolut freiwillig. Wenn gewünscht, erhalten die Teilnehmerinnen und -teilnehmer ihren Befund der Antikörperuntersuchung im Anschluss an die Analyse. Auf diese Weise erfahren sie auch, ob sie sich seit der letzten Blutabnahme mit dem SARS-CoV2 Virus infiziert haben und ob im Rahmen der ersten Blutabnahme festgestellte Antikörper noch nachweisbar sind.“
(Quelle: Pressemitteilung Landratsamt Tirschenreuth)