So präsentiert sich Reinhard Erös am liebsten: In afghanischer Kutte und mit afghanischen Kindern. Erös – ein Arzt aus Tirschenreuth, schon in den 1980er Jahren erstmals in Afghanistan, heute einer der wichtigsten Entwicklungshelfer in dem armen und kriegsgebeutelten Land, ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz und dem bayerischen Verdienstorden. Auch unter dem Taliban-Regime bleibt seine Organisation Kinderhilfe Afghanistan im Land.
40 Prozent der Menschen in Afghanistan, erzählt Reinhard Erös, seien unterversorgt. Mehr als 30 Schulen hat er mit seinem Team in Afghanistan schon gebaut oder ausgebaut. Auch für Mädchen.
Mitarbeiterinnen dürfen weiter arbeiten
Erös zeichnet bei seinem Vortrag in Weiden ein differenziertes Bild von den herrschenden Taliban. Die Kriminalität sinke. Frauen würden ausgegrenzt werden, aber nicht misshandelt – wie etwa im Iran. Unter seinen 2200 Angestellten in Afghanistan seien nach wie vor Lehrerinnen, Ärztinnen, Hebammen – also Frauen.
Die Taliban seien ungebildet, viele Minister könnten weder Lesen noch Schreiben, so Erös. Er geht daher mit Fingerspitzengefühl heran. Er will sich in die Menschen Afghanistans Hineindenken, ihnen das geben, was sie brauchen – und was sie wollen.
Veranstalter des Vortrags war das Evangelische Bildungswerk Oberpfalz. Die Hilfsbereitschaft von Reinhard Erös kommt gut an.
Bei einem ist sich Reinhard Erös übrigens sicher: Die Afghanen werden sich nicht dauerhaft von den Taliban unterdrücken lassen….
(Bidlquelle: Kinderhilfe Afghanistan)
(mz)