Eine Spritze in den Arm – es ist eine von 6.300 Dosen, die das BRK Amberg-Sulzbach derzeit pro Woche verimpft. Es ist eine Spritze zum eigenen Schutz vor Corona, aber auch eine Spritze, um andere zu schützen und aktiv etwas gegen die Pandemie zu bewirken. Die Nachfrage nach einer Coronaimpfung steigt derzeit.
In vielen Bereichen wie in der Gastronomie und in Sportstätten haben nur noch geimpfte oder genesene Menschen Zutritt. Die Einschränkungen für Ungeimpfte haben medizinische Gründe, weil der Krankheitsverlauf bei ungeimpften Menschen oftmals heftiger ist als bei geimpften. Gleichzeitig sollte das auch die Impfmotivation stärken.
Mit anderen Worten: Nach wie vor sind zu viele Menschen nicht geimpft. Daher haben zahlreiche Politiker eine Impfpflicht ins Spiel gebracht. Es wäre ein gravierender Schritt, aber keiner, der neu wäre. Bereits 1807 hat Bayern als erstes Land eine Impfpflicht gegen Pocken erlassen. Laut Dr. Andreas Erb, Leiter des Stadtarchivs Amberg, waren die Napoleonischen Kriege und die Nachfrage nach gesunden Soldaten damals der Hintergrund für die Einführung der Impfpflicht.
Die Parallelen zu den Diskussionen heute sind verblüffend. Zum Beispiel waren schon im 19. Jahrhundert viele Menschen äußerst skeptisch gegenüber der Impfung.
Für alle, die sich nicht impfen lassen wollten, hat die Regierung damals einen drakonischen Strafenkatalog aufgestellt.
Die Impfpflicht gegen Pocken endete erst 1976. Jetzt könnte es bald eine neue Verordnung zum Impfen gegen das Coronavirus geben.
(mz)