Mit wehender Fahne zogen die stolzen Ritter auf ihren Pferden ein. Sechs Kämpfer haben sich mit Lanzen und Schwertern gemessen – und die Besucher im Geschichtspark Bärnau-Tachov begeistert. Die Schaukampfgruppe kommt aus Pilsen und ist mit ihrer Darbietung europaweit bekannt. „Es ist ein echtes Highlight, dass wir die Gruppe nach Bärnau holen konnten“, freut sich Alfred Wolf, Vorsitzender des Trägervereins des Geschichtsparks. Wolf selbst war beim Ritterturnier auch mittendrin: In historischer Gewandung gab er den Herold – einen Diplomaten, der durch das Turnier führte.
Rolle als Ritter körperlich anstrengend
Für die Ritter aus Tschechien hieß es aber vor dem Turnier erst mal: Trainieren und aufwärmen. Denn die Rolle als berittener Kämpfer ist nicht ganz ungefährlich. „Es ist körperlich sehr anstrengend“, erklärte Ondřej Kotyza von der Schaukampfgruppe. „Deswegen trainieren wir zweimal in der Woche. Wir üben den Schaukampf und das Fechten und die Reiter trainieren natürlich mit den Pferden.“ Die Ritter der böhmischen Krone gibt es bereits seit mehr als 30 Jahren. Mit sieben Pferden und 17 Darstellern waren sie nach Bärnau gekommen.
Turnier historisch nicht ganz korrekt
Ritter waren im Mittelalter berittenen Kämpfer, die ihre Loyalität einem bestimmten Lehnsherren geschworen hatten und auf seinen Ruf hin zu den Waffen griffen. Turniere wie diese wurden damals wirklich ausgetragen – doch die Darbietung im Geschichtspark war nicht komplett historisch korrekt. Aus gutem Grund. „Wir müssen uns genau überlegen, welche Mischung wir machen. Genauigkeit spielt eine Rolle, aber auch Sicherheit. Und dann soll das Turnier natürlich auch noch für die Zuschauer spannend sein.“, erklärte Kotyza im OTV-Gespräch. Langweilig soll das Turnier also auf keinen Fall sein – und dieses Versprechen hielten die Ritter der böhmischen Krone auch. Sie lockten Zuschauer von beiden Seiten der Grenze an und versetzten sie für kurze Zeit in die aufregende Zeit des Mittelalters.
(az)