Zu wenig Bewerber für zu viele Ausbildungsstellen – dieser Trend wurde durch die Coronapandemie in unserer Region noch verstärkt. Die IHK sieht wenig Lichtblicke für die Zukunft.
Nach dem Pauken von Mathe, Deutsch und Co. stehen den Schülern alle Türen offen. Das ist längst kein abgestumpfter Lehrerspruch mehr. Auch in diesem Jahr herrscht in der Oberpfalz wieder ein Überangebot an Ausbildungsstellen. Bernd Fürbringer, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer IHK sieht verschiedene Gründe dafür.
Beispiel: Während die Zahl der Schulabgänger in der Oberpfalz zuletzt um sieben Prozent gesunken ist, steigt seit Jahren die Zahl der Studenten. Deutschlandweit studieren heute 1,2 Millionen mehr Menschen als noch vor 30 Jahren. Diese Menschen fehlen in den Ausbildungsberufen – branchenübergreifend.
Die Coronapandemie hat ebenfalls nicht geholfen. Praktika und Messen haben vor der Pandemie die Schüler mit möglichen Lehrstellen in Berührung gebracht. Das fehlt in der Pandemie.
Doch offene Leerstellen würden auch in Zukunft kaum verhindert werden können – dafür sei der jüngste Anstieg der Geburtenrate zu niedrig und der Akademisierungstrend ungebrochen, heißt es von Ralf Kohl. Positiv formuliert bedeutet das: Die Auswahl für Schulabgänger bleibt groß.
(mz)