Di, 13.06.2023 , 15:48 Uhr

Amberg

Um was geht es eigentlich bei den Montagdemos?

Jeden Montag gehen in Amberg mehr als 100 Menschen auf die Straßen. Worum geht es bei den Montagdemos und wie ist das einzuordnen – wir haben nachgefragt.

Die Coronapandemie ist vorbei, die Montagdemos sind geblieben. Mehr als 100 Menschen ziehen in Amberg jeden Montag durch die Innenstadt. Themen? So gut wie alles: Aufarbeitung der Coronapandemie, Klimawandel, Ukraine-Krieg und vieles mehr.

Andrea Zinke organisiert seit April 2022 die Demos. Eines der Dauerthemen: der Ukraine-Krieg. Viele hier sprechen sich gegen Waffenlieferungen aus.

Überall sind Herzen und Blumen zu sehen. Allerdings: Jan Nowak von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus in Bayern sieht das trotzdem skeptisch. Hintergrund der Skepsis bezüglich Waffenlieferungen sei selten ein pazifistischer Ansatz.

Nur zum Teil eine rechte Bewegung

Dasselbe gilt für die Freiheit, für die die Demonstranten einstehen wollen. Jan Nowak sieht darin eher einen individualistischen Freiheitsbegriff – persönliche Freiheit statt gesellschaftliche Verantwortung.

Und die Menschen selbst? Dabei ist zum Beispiel auch AfD-Parteimitglieder und Landtagskandidat Reinhold Mixl, der sich selbst und die AfD im rechten Spektrum einordnet. Rechte Tendenzen gebe es also, sagt Jan Nowak, aber viele seien eben nichts rechts.

Die Stimmung bei den Montagdemos ist friedlich. Die Polizei berichtet, dass es bislang nie zu Zwischenfällen gekommen ist. Aber die Stimmung ist auch aufgeladen, die Menschen sind aufgebracht.

Ernst nehmen sollte man die Menschen auf jeden Fall, findet Jan Nowak – so schwer das auch falle. Ernst nehmen bedeute aber auch, sie in die Verantwortung zu ziehen für die Inhalte, die sie verbreiten. Unter anderem jeden Montag in der Amberger Innenstadt.

(mz)

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