Sie ist eine der größten und ältesten Burgruinen der nördlichen Oberpfalz: Die Burgruine Waldeck. Im Mittelalter wurde die Burg zwar zerstört, aber seit beinahe 40 Jahren werden die Burg-Reste vom Heimat- und Kulturverein Waldeck ausgegraben und restauriert.
Auf circa 641 Meter Höhe am Basaltkegel des Schlossbergs in der Nähe von Kemnath liegt die Burgruine Waldeck. Die Ruine der einstigen Gipfelburg ist eine der ältesten und bedeutendsten Burgruinen der nördlichen Oberpfalz und zugleich auch die größte in der Region. Entstanden ist die einstige Burg ab dem Jahr 1000. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wurde sie erst einige Jahre später: Im Jahr 1124. Seither wurde die Burg immer als Sitz von Landrichtern genutzt. Insgesamt waren es 66 Landrichter bis zum Jahr 1698. Nach dieser Zeit schritt der Verfall der Burg weiter fort. Mit dem 30-jährigen Krieg und der Schwedenbelagerung marschierten die Truppen von Bayreuth ein und das Ende der Burg sei somit besiegelt gewesen, erklärt Georg Wagner, 1. Vorstand des Heimat- und Kulturvereins Waldeck.
Wagner ist gemeinsam mit weiteren Vereins-Mitgliedern maßgeblich für die Ausgrabungen und Restaurierungen der ehemaligen Burganlage verantwortlich. Denn 1982 habe die Stadt einen Pachtvertrag abgeschlossen, um auf dem Grund der einstigen Burg zu graben und die Reste wieder freizulegen. Seit dieser Zeit ist der Heimat- und Kulturverein Waldeck in Verbindung mit dem Denkmalamt mit Arbeiten auf der Burg beschäftigt und bemühe sich darum, die Ausmaße der Burg wieder deutlich zu machen, so Wagner. Die nächsten Arbeiten seien bereits in Planung: Im August soll der Ost-Turm ausgegraben werden.
Durch die Ausgrabungsarbeiten haben Besucher heute die Möglichkeit, die Spuren der früheren Zeit wieder zu entdecken, sagt Georg Wagner. Die Mauern seien wieder in Original auf die noch bestehenden Mauern aufgemauert worden. Die ursprünglichen Mauern hätten teilweise eine Höhe von bis zu 20 Metern gehabt.
Eine Besonderheit der Burgruine sei auch der Panorama-Ausblick. Der Ausblick reiche vom Nürnberger Land oder Flossenbürg bis hin zum Fichtelgebirge.
Ein Ausflug nach Waldeck lohne sich aber nicht nur wegen der Burgruine, auch außerhalb der Burg gäbe es in Waldeck einige interessante Dinge zu entdecken. Neben sechs Rundwanderwegen und zwei überregionalen Wanderwegen gibt es auch zwei Themenwege. Unter anderem gibt es seit 2018 den bundesweit ersten Essbaren Wildpflanzenpark. Der EWILPA erstreckt sich über rund 5 Kilometern und führt an 13 Stationen vorbei.
Alle Wanderrouten in Waldeck sowie nähere Informationen über die Burgruine Waldeck und ihre Geschichte finden Sie auf der Website des Heimat- und Kulturvereins Waldeck. Unter www.markt-waldeck.de finden Sie unter anderem ein Video mit einer 3-D-Rekonstruktion der Waldecker Burg um das Jahr 1660.
(lw)