Eine Papierkrippe, eine Porzellankrippe oder ganz klassisch eine Holzkrippe: Bei der Krippenausstellung im Museumsquartier in Tirschenreuth erwartet Besucher ein Einblick in die lange Krippenschnitz-Tradition von Tirschenreuth. Auch heute hat die Kunst noch eine wichtige Bedeutung für die Stadt.
Sieben unterschiedliche Krippen können im Museum besichtigt werden. Die älteste Krippe ist die Papierkrippe von Maurus Fuchs. Der Kirchenmaler war gebürtiger Tirschenreuther. Manche Tiere wie der Elefant oder das Kamel sehen etwas merkwürdig aus. Da Maurus Fuchs diese Tiere nie in echt gesehen hat und sie nur anhand von Erzählungen nachbasteln konnte.
Typisch für eine Tirschenreuther Krippe sind auch bestimmte Figuren. Wie beispielsweise der Sternendeuteroder der Goaßtratzer. Eine weitere Gemeinsamkeit: Die Krippen zeigen alle Szenen des bürgerlichen und bäuerlichen Lebens.
Jede einzelne Figur habe eine Symbolik. Die Schafe beispielsweise stellen die Menschenseelen dar. Das Krippenzimmer wird vom Krippenverein Tirschenreuth gepflegt. Die Mitglieder haben ein umfassendes Wissen zur Krippenkunst und bestücken die Krippen neu.
Ein Brauch, der auch in Tirschenreuth gepflegt wird, ist das Krippen Schau’n. Dabei werden in der Weihnachtszeit Freunde und Bekannte besucht, um deren Krippen anzuschauen. Dabei darf eines nicht fehlen: Das traditionelle Krippenwasser. Das bekommen Sie, wenn Sie dem Bettler eine Münze auf seinem Hut legen. Dieser steht immer vorne in der Krippe. Danach wird mit einem lauten Gloria angestoßen!
(lw)