Die Glasherstellung ist in der Geschichte der Oberpfalz fest verankert. Die erste Glashütte unserer Region wurde im Jahr 1716 in Wildenreuth bei Erbendorf gegründet. In den Jahren danach schossen die Hütten und Schleifereien nur so wie Pilze aus dem Boden. Eine solche Glasschleiferei gibt es noch intakt in Theuern bei Kümmersbruck zu sehen – und sie läuft noch. Nicht mehr, um Glas zu schleifen und zu polieren, sondern zu Demonstrationszwecken. Sie ist heute Teil des Bergbau- und Industriemuseums Ostbayern.
Das Museum ist auf mehrere Außenstellen aufgeteilt, und ein Herzstück: Das Kulturschloss Theuern. Es ist ein Ort, der vieles zu bieten hat – Wie der Name verrät natürlich Kultur, aber auch Kunst, Wissenschaft, spannende Veranstaltungen, und auch Geschichte. Im Schloss befindet sich die Dauerausstellung des Bergbau- und Industriemuseums. Mit zahlreichen faszinierenden Ausstellungsstücken aus der Oberpfälzer Vergangenheit erzählt sie die Geschichte der Industrie im 19. und 20. Jahrhundert.
Alt und Neu
Nicht alles im Schloss ist aber ganz so alt. Aktuell gibt es dort eine Sonderausstellung zu bestaunen. „Kamele, Schach und die Liebe zum Glas – Was die Kreuzritter nach Europa brachten“, nennt sie sich. Hinter diesem komplizierten Namen versteckt sich eine Glaskunstausstellung, die die Werke zahlreicher Ostbayerischer Künstler zeigt. Die Kunstwerke wurden extra für die Ausstellung geschaffen, in teilweise jahrelanger Arbeit. Sie alle befassen sich auf ihre ganz eigene Weise mit dem Aufeinandertreffen unserer Kultur mit der des Nahen Ostens. Schließlich wurde dort, wie der Titel der Ausstellung andeutet, die Glaskunst schon lange vor ihrer Ankunft in Europa geprägt.
Auch damit ist noch nicht Schluss mit dem Angebot des Kulturschlosses. Zwischen Kunst und Geschichte gibt es dort auch eine Ausstellung zu den Mineralien der Oberpfalz. Und regelmäßig gibt es besondere Veranstaltungen vor Ort. Vielseitig ist es auf alle Fälle, das Kulturschloss Theuern.
(sb)