Im Stimmkreis 308 Weiden gibt es gleich fünf Direktkandidaten, die gleichzeitig den Spitzenplatz eins auf der Oberpfalz-Liste belegen. Dennoch ist ihr Einzug in den Landtag nicht gesetzt – mit Ausnahme von Roland Magerl von der AfD vermutlich. Bei Umfragewerten von mindestens 14 Prozent reicht Platz eins aller Wahrscheinlichkeit nach locker aus.
Bei Roland Bayer von der Bayernpartei dagegen dürfte der Listenplatz überhaupt keine rolle spielen, weil die Partei noch nie die Fünf-Prozent-Hürde auch nur annähend erreicht hat.
Knapp um die fünf Prozent liegt aber die FDP. Ob die Partei den Einzug schafft entscheidet über die Zukunft des amtierenden Landtagsabgeordneten Christoph Skutella. Kommt die Partei rein, kommt auch er rein.
Laura Weber vom Bündnis90/Die Grünen belegt ebenfalls Platz eins auf der Oberpfalz-Liste. Doch hat sie mit Jürgen Mistol aus Regensburg einen starken Konkurrenten aus den eigenen Reihen. Er könnte sie vom Spitzenplatz verdrängen, dann müssten die Grünen derart gut abschneiden, dass die Oberpfalz mit zwei Grünen-Abgeordneten im Landtag vertreten ist.
Gutes Abschneiden ihrer Partei ist auch für Nicole Bäumler von der SPD entscheidend. Sie will Annette Karl beerben, die 2018 im Stimmkreis 15 Prozent erreicht hatte – mehr als die Partei im Land. Doch das Erststimmen-Ergebnis ist für Nicole Bäumler völlig unerheblich, die Oberpfälzer Spitzenkandidatin braucht ein sehr gutes Partei-Ergebnis. Doch die SPD lag bei den letzten Umfragen gerade mal bei neun Prozent.
Trotz schlechtem Listenplatz kann dagegen CSU-Direktkandidat Dr. Stephan Oetzinger dem Wahlabend entgegensehen.
Der Stimmkreis Weiden ging von jeher stets an die CSU. 2018 bei seinem ersten Einzug in den Bayerischen Landtag hatte Oetzinger 39,8 Prozent der Stimmen erhalten. Und er hat den wohl stärksten Wahlkampf unter allen zehn Direktkandidaten im Stimmkreis 308 Weiden hinter sich.
(gb)