Fr, 17.12.2021 , 15:12 Uhr

Weiden

Urteil im Sicherungsprozess: Frau warf ihr Kind aus dem Fenster

Am Weidener Landgericht ist heute Urteil über eine Frau gesprochen worden. Die zumindest eines ihrer Kinder aus dem Fenster geworfen hat, um es zu töten. Die Frau ist psychisch krank.

Eine 30-jährige Frau aus Syrien muss unbefristet in eine psychiatrische Klinik. So das heutige Urteil im Sicherungsprozess. Sicherungsprozess heißt, dass die Frau trotz ihrer Tat nicht schuldfähig ist, weil sie psychisch krank ist. Sie hat Ende April dieses Jahres zumindest eines ihrer Kinder aus dem Fenster des Weidener Frauenhauses geworfen. Es fiel fast 5 einhalb Meter tief. Das Kind war zu diesem Zeitpunkt 20 Monate alt und hatte nur mit Glück überlebt.

Die Frau leidet an einer paranoid-halluzinatorischen Schizophrenie. Wahrscheinlich hat sie auch noch ihre ältere Tochter aus dem Fenster gestoßen, was ihr aber nicht nachgewiesen werden konnte. Vom Alter her hätte das Mädchen nämlich auch selbst springen können – gedrängt von seiner Mutter.

Die stationäre Behandlung in einer psychiatrischen Klinik sei unumgänglich, weil auch Gefahr für die Allgemeinheit bestehe, hieß es in der Urteilsbegründung. Verteidiger Rouven Colbatz sieht dies anders. Die Tat habe sich nur gegen ihre Kinder gerichtet und nie gegen andere Menschen. Laut Landgerichtssprecher Matthias Bauer allerdings ist die Erkrankung der jungen Frau so massiv, dass künftig eine Gefährdung von anderen Menschen nicht ausgeschlossen werden kann.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Ob die Verteidigung Revision einlegt, steht noch nicht fest.

(tb)

Justiz Kriminalität Landgericht Weiden Matthias Bauer Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Rouven Colbatz Sicherungsprozess Urteil

Das könnte Dich auch interessieren

22.03.2024 Nach dem Urteil im Immobilienprozess Ganz zufrieden zeigten sich die Verteidiger nach dem Urteil im Weidener Immobilienprozess nicht. Sie hätten naturgemäß gerne niedrigere Strafen im Urteil gesehen. Tina K. erhielt 5 Jahre 10 Monate, Ralf K. 3 Jahre 7 Monate und Dennis P. 4 Jahre. Bei Ralf K. und Dennis P. wurde noch einmal bestätigt, dass der Haftbefehl aufgehoben wurde, 16.10.2024 Urteil: Rio-Räuber mit hohen Haftstrafen Die damals 80-jährige Frau hatte beim Einbruch und beim Raub im April 2016 einen Schulterbruch erlitten. Der Mann bekam während des Überfalls einen Schlaganfall. Die Angeklagten hatten bereits am 1. Verhandlungstag ihre Tat eingeräumt. Der Prozess konnte dadurch um 2 Tage verkürzt worden. Doch auch ohne Geständnis wären die beiden Angeklagten überführt worden, so Landgerichts-Sprecher 30.04.2024 Schleuserprozess Weiden: Urteil gefallen Kerim K. muss für insgesamt 6 Jahre hinter Gitter. So lautet das Urteil am Landgericht Weiden, das heute Nachmittag verkündet wurde. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er 5 Menschen nach Deutschland illegal eingeschleust hat. Abgeurteilt wurde der Angeklagte nach Erwachsenen- und nicht nach Jugendstrafrecht. Der Vorwurf eines versuchten Tötungsdelikts in 5 Fällen 08.10.2024 Landgericht Weiden: Urteil im Raubprozess gefallen Der 3. Angeklagte war „nur“ am Wohnungseinbruch in Fuchsmühl beteiligt, wo Gegenstände im Wert von rund 3.200 Euro entwendet wurden. Seine Strafe fiel entsprechend geringer aus. Er erhielt 2 Jahre 11 Monate. Wegen seiner Drogenabhängigkeit kommt auch er in eine Entziehungsanstalt. Insgesamt gab es in dem Verfahren 4 Verhandlungstage. Bereits am 1. Prozesstag hatten die