Es ist nicht die erste Kranzniederlegung einer hochrangigen SPD-Politikerin am SPD-Gedenkstein in Flossenbürg. Doch die Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht in der KZ-Gedenkstätte ist ein Statement – ein Statement gegen das Vergessen, gegen Menschenhass und willkürliche Verfolgung und nicht zuletzt für die Demokratie. Denn diese wird heute von vielen Seiten bedrängt.
Die Befreiung Deutschlands aus den Fesseln des Nazi-Regimes hat Mitteleuropa 77 Jahre lang Frieden gebracht. Der ist nun gefährdet. Durch demokratiefeindlich und autokratisch geführte Länder wie Russland. Die Erinnerungen an gestern sind daher eine Mahnung an das Morgen.
Demokratie auf dem Rückzug
Deutschland unterstützt die Ukraine mit Waffen – zum Beispiel sind bereits jetzt 3.000 Panzerfäuste, 2.500 Flugabwehrsysteme, acht Millionen Schuss Munition, 14 gepanzerte Fahrzeuge und vieles mehr ausgeliefert worden. Eine Eskalation und ein Rückfall in graue Vorzeiten, an die auch die KZ-Gedenkstätte Flossenbürg erinnert, soll es dabei nicht geben – sagt Christine Lambrecht.
Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt heute in nichtdemokratischen Systemen – oft mit eingeschränkten Menschenrechten. Die Demokratie wird von innen und außen bedroht. Dagegen wird ein einzelner Kranz nichts ausrichten können. Aber er weckt das Bewusstsein für die Bestrebungen nach Frieden, Demokratie und Menschenwürde.
(mz)