Nach einer viertägigen Suche konnten die Beamten den 40-jährigen Algerier in Frankreich festnehmen. Rund 30 Kilometer südwestlich von Saarbrücken haben französische Spezialkräfte gestern um 18:10 Uhr den Mann festgenommen. Er soll keinen Widerstand geleistet haben, wie es heute auf der Pressekonferenz des Polizeipräsidiums Oberpfalz geheißen hat. Mit in dem Auto soll außerdem die Schwester des Algeriers gewesen sein.
Angehörige in Frankreich
Frankreich sei sehr schnell in den Mittelpunkt der Ermittlungen gerückt, weil den Behörden bekannt war, dass der 40-Jährige dort Angehörige hatte. Aktuell schließt die Polizei eine geplante Flucht mit einem oder mehreren Helfern nicht aus. Die Ermittlungen dazu sind aber noch nicht abgeschlossen.
Der Vorfall und vor allem, wie es dem verurteilten Mörder möglich war, aus dem Amtsgericht Regensburg zu fliehen, werde noch ganz genau untersucht, hieß es auf der Pressekonferenz.
„Kiosk-Mörder“ kam 470 Kilometer weit
Der 40-jährige Algerier hatte 2011 gemeinsam mit seinem damals 16-jährigen Bruder einen Lottoladen in Nürnberg überfallen. Gemeinsam schlugen sie auf die 76-jährige Besitzerin ein und erwügten sie. Der seitdem als „Kiosk-Mörder“ bekannte 40-Jährige bekam eine lebenslange Freiheitsstrafe. Vor dem Amtsgericht Regensburg musste er sich nun allerdings wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte verantworten. Während einer Verhandlungspause zog er sich mit seinem Anwalt in ein Besprechungszimmer zurück. Dort türmte er durch das Fenster. Eine viertägige Suche mit Helikoptern, Spürhunden und und und startete. Bis er nun eben rund 470 Kilometer von Regensburg entfernt den französichen Spezialkräften ins Netz ging.
(Bild: Symbolbild)
(vl)