Do, 30.07.2020 , 15:30 Uhr

Vilseck/Grafenwöhr: US-Truppenabzug - Reaktionen aus der Region

Der angekündigte Truppenabzug aus der Region hat für Entrüstung gesorgt. Allein aus Vilseck würden rund 4.500 Soldaten abgezogen werden, sollten die Pläne des amerikanischen Präsidenten Trump in die Tat umgesetzt werden.

Dies wäre dann ein immenser Verlust der Wirtschaftskraft, klagt Vilsecks Bürgermeister Hans-Martin Schertl. Für Vilseck befürchtet er Steuereinbußen von 2 bis 3 Millionen Euro.

Bittere Pille für Vilseck
Zu den rund 4.500 Soldaten kämen noch deren Familien dazu, die auch aus der Region verschwinden würden. In den vergangenen Jahren seien sehr gute Freundschaften zwischen Deutschen und Amerikanern entstanden. Ein Abzug wäre also auch auf dieser Ebene eine bittere Pille für die Region.

Zuversicht in Grafenwöhr
Grafenwöhrs Bürgermeister Edgar Knobloch sagte gegenüber OTV, dass das vorgestellte Konzept erst einmal in einen Plan einmünden muss, der dann vom Kongress und vom Senat auch gebilligt werden müsste. In den USA habe sich schon Widerstand gegen Trumps Pläne formiert. Auch in den eigenen Reihen seiner Partei.

Knobloch meint, dass ein schneller Truppenabzug in dieser Größe unrealistisch sei. Weder in den USA noch an anderen europäischen Militärstandorten sei genügend Platz, um eine derart hohe Zahl von Soldaten aufnehmen zu können. Knobloch nannte in diesem Zusammenhang eine Zahl: Die Verlegung von 1.000 Soldaten koste rund 1 Milliarde Euro.

Die weitere Entwicklung in den USA wird jedenfalls in der Region mit Spannung weiter verfolgt.

(tb)

Statement von Albert Rupprecht zum Truppenabzug
Edgar Knobloch Grafenwöhr Hans-Martin Schertl Militär Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Politik Soldaten Truppenabzug Truppenübungsplatz US-Armee Vilseck

Das könnte Dich auch interessieren

17.01.2024 Brisante geopolitische Lage zentrales Thema beim Neujahresempfang Solche Bilder sind bei Neujahresempfängen fast überall zu sehen: Ehrenamtsträger werden für ihre gesellschaftlichen Tätigkeiten ausgezeichnet. Ein wichtiger Akt natürlich auch in Grafenwöhr, denn die Bedeutung des Ehrenamts steht außer Frage. Und doch war das nur ein kleiner Aspekt des Neujahresempfangs. Denn in Grafenwöhr steht wegen des US-Truppenübungsplatzes die geopolitische Lage im Mittelpunkt. Natürlich auch 10.01.2024 500 neue Ukrainische Soldaten in Grafenwöhr Es ist mittlerweile der 685. Tag des Krieges in der Ukraine. Seit April des vergangenen Jahres werden auch auf dem Truppenübungsplatz in Grafenwöhr Ukrainische Soldaten ausgebildet. Am vergangenen Wochenende begann für ein weiteres Ukrainisches Bataillon die Ausbildung. Dieses umfasst ungefähr 500 Soldaten. Insgesamt wurden mittlerweile mehr als 7500 Ukrainische Soldaten in Grafenwöhr ausgebildet. (kw) 20.11.2024 25 Rekruten legen feierliches Gelöbnis ab Feierliches Gelöbnis beim Logistikbataillon 472. 25 neue Rekruten haben nach 3-monatiger Grundausbildung jetzt ihren Diensteid in der Patengemeinde Schmidmühlen abgelegt. Im Logistikbataillon in Kümmersbruck werden sie künftig einen vielseitigen Dienst erfüllen. Das Bataillon ist unter anderem an der Unterstützung von Waffenlieferungen an die Ukraine, und am Aufbau einer Kampfbrigade an der NATO-Ostflanke beteiligt. Kommandeur Martin 24.06.2024 Oberpfalz trifft Amerika – 44. Nordgautag Ein Fest wie es die Oberpfälzer mögen – Vier Tage lang wurde in Grafenwöhr der 44. Nordgautag gefeiert. Den krönenden Abschluss bildete der Festzug am Sonntag. Das Kulturfest der Oberpfälzer hatte in diesem Jahr eine Besonderheit. Das Motto lautete „Oberpfalz trifft Amerika – Heimat auf Zeit“ Hoher Besuch Zu diesem Anlass gab es hohen Besuch.