Als Stefan Ziegler vor 14 Jahren den Posten als Geschäftsführer des familieneigenen Sägewerks übernommen hat, war noch nicht abzusehen, wohin das die Firma bringen würde. Aus dem einstigen Sägewerk ist ein weltweit agierender und vor allem erfolgreicher Konzern geworden. Die Ziegler Group ist heute weit über die Grenzen der Oberpfalz hinaus ein Begriff. Dabei war der Start damals gar nicht so einfach. „Ich habe damals in der Wirtschaftskrise losgelegt. Da hat es dann gewisse Schwierigkeiten gegeben nach der Investition. Somit habe ich dann versucht, im Laufe der Zeit die Probleme, die wir hatten, aus der Welt zu schaffen“, erzählt Stefan Ziegler. Der Weg, den man damals eingeschlagen habe, den gehe man bis heute. „Wir sind noch nicht fertig. Wir haben versucht, Problem für Problem zu lösen und eine Möglichkeit zu finden, dass man keine Abhängigkeiten mehr hat. Egal ob Banken, Lieferanten, Kunden - ich wollte einfach nicht mehr abhängig sein. So habe ich dann Baustein für Baustein hinzugefügt.“
Familiär, regional, erfolgreich
Mit Umsätzen jenseits der 500 Millionen ist aus dem Sägewerk von einst ein regelrechtes Holzimperium gewachsen. Doch bei all dem Erfolg, auch international, hat man bei der Ziegler Group die Wurzeln nicht vergessen. „Wir sind ein familiäres Traditionsunternehmen mit einem gewissen Hang zur Konzernstruktur“, erklärt Stefan Ziegler. Mit den beiden Sägewerken, die die Ziegler Group kürzlich in Schweden gekauft hat, fasst das Unternehmen zwar erstmals auch im Ausland Fuß, der Mittelpunkt soll und wird aber in der Oberpfalz bleiben. Stefan Ziegler sagt selbst zum Thema Regionalität: „Das ist das Wichtigste an der ganzen Firmengruppe.“ Das sei auch seiner eigenen Heimatverbundenheit geschuldet. „Es ist meine Heimat, meine Freunde sind alle hier, ich bin hier zu Hause. Ich will nie an irgendeinem anderen Ort leben, ich bin einfach durch und durch Oberpfälzer.“
Holz der Baustoff der Zukunft?
Für Stefan Ziegler gibt es auf diese Frage nur eine Antwort: Ja! Beton als Hauptbaustoff sei einfach nicht mehr zeitgemäß. Für Menschen mit begrenztem Budget aber attraktiver, weil Stein und Beton günstiger seien als Holz. Hier will Stefan Ziegler für einen Wandel sorgen. „Ich will die Preispolitik im Holz so gestalten, dass nicht der Geldbeutel entscheidet, kann ich ökologisch bauen und leben, sondern dass die Häuslebauer selbst entscheiden können, wie will ich leben. Das will ich erreichen und ich denke, dass wir da auf einem guten Weg sind.“ Auch im Hinblick auf die Klimaziele sieht Stefan Ziegler das Holzhaus als alternativlos. „Das ist die einzige Möglichkeit. Das Holzhaus, plus mehrgeschossigen Wohnungsbau, modulare Bauweise und das alles mit Holz.“
Seine Mission sieht Stefan Ziegler also noch nicht als beendet an. Deshalb wird die Ziegler Group wohl auch in Zukunft noch viel von sich reden machen.
(ac)