Mi, 26.07.2023 , 09:37 Uhr

Von Herzen danken: Die Bedeutung von Danksagungskarten nach der Beerdigung

Sich selbst in schwierigen Zeiten für die Menschen an der eigenen Seite und ihre Anteilnahme bedanken: Dazu dienen Danksagungskarten, die laut dem Bundesverband Deutscher Bestatter e.V. etwa drei Wochen nach der Beisetzung verschickt werden sollten. Wer das nicht möchte, kann statt dem persönlichen aber auch einen allgemeinen Weg wählen.

Danke sagen – ein kleines Wort mit großer Bedeutung

In manch einer Situation ist es ganz leicht, sich zu bedanken – wenn jemand netterweise die Tür aufhält oder etwas heruntergefallenes Kleingeld aufhebt beispielsweise. Viel wichtiger sind aber die großen Anlässe, in denen das „Danke!“ nicht nur schnell daher gesagt, sondern aufrichtig von Herzen so gemeint ist. Die Beerdigung eines geliebten Menschen ist so ein Anlass. Große Gespräche oder Danksagungen sollten Teilnehmer einer Beerdigung aus offensichtlichen Gründen dort nicht erwarten, aber Angehörige, die im kleinen oder großen Kreis einen geliebten Menschen beisetzen, können sich für die Anteilnahme zumindest später bedanken.

Dafür gibt es drei Möglichkeiten: Entweder man greift zum Hörer und ruft alle Teilnehmer der Beisetzung und Menschen, die ihre Beileidbekundung schriftlich ausdrückten, einzeln an – oder man geht den allgemeinen Weg und veröffentlicht in einer Tageszeitung eine Danksagungsannonce. Letzteres ist weitaus unpersönlicher, zumal die „richtige“ Zeitung dafür zu finden gar nicht so leicht ist, wenn bei der Beerdigung Menschen aus allen Teilen Deutschlands oder sogar dem Ausland anreisen. Mit einer Annonce in einer Regionalzeitung ist es da nicht getan. Auf dem anderen Weg sind viele Telefonate enorm zeitaufwändig, aber auch Wochen nach der Beerdigung haben die Trauernden ihre Gedanken mitunter ganz woanders und wenig Interesse unzählige Gespräche zu führen.

Die dritte Option ist eine Trauerdanksagungskarte. Diese sind quasi der Mittelweg zwischen einem persönlichen Telefongespräch und einer sehr allgemeinen Trauerdanksagungsannonce. Optisch sind solche Karten mit ihren Motiven wenig überraschend dem Anlass entsprechend gestaltet. Was aber nicht bedeutet, dass sie zwangsläufig Schwarz/Weiß oder melancholisch sein müssen.

Für gespendeten Trost und alle Dienste bedanken

Wie eine im Jahr 2021 in Deutschland erhobene Umfrage zeigt, erhalten Trauernde vor allem durch ihre Mitmenschen Trost – innerhalb der Familie, bei Freunden oder jeder anderen Gesellschaft. Bei all jenen möchte man sich mit einer Trauerdanksagungskarte auch bedanken. Manchmal ist das schon des Anstands wegen notwendig, beispielsweise wenn andere Personen verschiedene organisatorische Aufgaben abnahmen oder sich anderweitig in die Dienste der Trauernden stellten. Aber selbst bei Menschen, die „nur“ als Gäste anwesend waren oder „nur“ aus der Distanz ihr Mitleid ausdrückten, ist eine Danksagung eine Möglichkeit, um zum Ausdruck zu bringen wie wichtig diese kleinen oder großen Gesten waren.

Wer einigen bestimmten Menschen nach der Beerdigung aus dem Weg gehen möchte, kann solch eine Karte auch als pietätvollen aber distanzierten Dankesweg nutzen. Gar keine Danksagung zu verschicken, beispielsweise bei Streitigkeiten in der Familie, bleibt den Trauernden ebenfalls als Option – eine generelle Verpflichtung dazu besteht keinesfalls, vor allem nicht bei einem zerrütteten oder angespannten Verhältnis.

Gesellschaft und Beschäftigung zur Trauerverarbeitung

Sich abzulenken, und sei es nur mit der Gestaltung und dem Schreiben einiger Karten, kann in dieser schwierigen Lebensphase vorteilhaft sein. Besonders Senioren, die mitunter bereits verwitwet und Kinder und Enkel längst weggezogen sind, erhalten so in der Trauerphase eine den Tag ausfüllende Aufgabe. Letztlich bleibt aber jedem selbst überlassen, ob, bei wem und wie man sich bedanken möchte.

(exb)

(Bildquellen: Foto von panyawat auitpol auf Unsplash; Foto von Mike Labrum auf Unsplash)

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