Mi, 21.07.2021 , 14:32 Uhr

Vorsicht: Vermehrte Schockanrufe

Am gestrigen Nachmittag kam es in Kirchenthumbach und Grafenwöhr zu mindestens sechs Fällen sogenannter Schockanrufe. Die Polizei gibt Tipps, wie Sie auf die Betrüger nicht reinfallen.

Gegenüber den Geschädigten im Alter zwischen 76 und 84 Jahren gaben sich die Betrüger am Telefon als nahe Verwandte aus und erzählten, dass „etwas Schreckliches passiert sei!“ Bei einem Unfall hätten sie eine Person tot gefahren bzw. schwer verletzt. Anschließend wurden die Anrufe von einem angeblichen Polizeiinspektor übernommen. Dieser erklärte den Senioren, dass der Angehörige nur nach Zahlung einer horrenden Summe wieder freigelassen werden könne, berichtet die Polizeiinspektion Eschenbach.

Die am Telefon äußerst dramatisch dargestellte Situation sollte dazu führen, dass unter anderem Gelder in fünfstelliger Höhe übergeben werden.

Auffallend ist, dass die Maschen der Betrüger immer perfider werden. Zum einen handelt es sich bei den Geschädigten überwiegend um Senioren, die dadurch oft um ihre Ersparnisse gebracht werden. Zum anderen wird die Situation für die Geschädigten noch tragischer, da ihnen im Hintergrund eine schluchzende und weinende Person präsentiert wird. Hierbei soll es sich um die Angehörigen handeln, wodurch Geschädigte regelrecht unter Schock stehen und noch lange mit diesen Anrufen zu kämpfen haben.

Glücklicherweise ging keiner der Geschädigten auf die gemachten Geldforderungen ein. Somit entstand zumindest kein finanzieller Schaden.

Um auch Sie vor solchen Schockanrufen so gut wie möglich zu schützen, hier einige Tipps Ihrer Polizei:

– Seien Sie misstrauisch, wenn sich Anrufer am Telefon nicht selber mit Namen melden.

– Geben sie am Telefon nie Auskunft über ihre Wohnverhältnisse oder andere sensible Daten. Legen sie gegebenenfalls einfach auf.

– Lassen Sie sich nicht drängen und unter Druck setzen. Nehmen Sie sich Zeit, um die Angaben des Anrufers zu überprüfen. Rufen Sie die jeweilige Person unter der Ihnen lange bekannten Nummer an und lassen Sie sich den Sachverhalt bestätigen.

– Besprechen Sie Forderungen von Bargeld und Wertgegenständen mit Familienangehörigen oder anderen Ihnen nahe stehende Personen.

– Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen wie Schmuck an unbekannte Personen.

– Kommt Ihnen ein Anruf verdächtig vor oder sind Sie sich unsicher, informieren Sie unverzüglich die Polizei unter der Nummer 110 oder der Telefonnummer Ihrer örtlichen Polizeidienststelle.

Wichtig: Suchen Sie die Telefonnummer Ihrer Polizei im örtlichen Telefonbuch selbst heraus. Beenden Sie das laufende Gespräch und wählen Sie selbst die Telefonnummer. Benutzen Sie auf keinen Fall die Rückruftaste.

– Wenden Sie sich an Ihre Angehörigen und weisen Sie sie auf die Vorgehensweisen der Täter hin.

Weitere Tipps und Informationen finden Sie unter www.polizei.bayern.de, www.polizei-beratung.de oder Ihrer örtlichen Polizeidienststelle.

(vl)

Angehörige Betrüger Geld Masche Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Polizei Schockanruf Senioren Tipps

Das könnte Dich auch interessieren

22.10.2024 Mutmaßliches Tötungsdelikt: Zeugenaufruf Die Kriminalpolizei wendet sich mit einem Zeugenaufruf an die Öffentlichkeit. Eine 49-jährige Frau aus Pommelsbrunn ist mutmaßlich Opfer eines Tötungsdelikts. Als tatverdächtig gilt der getrennt lebende Ex-Ehemann der Frau. Er sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Die Polizei bittet nun um Zeugenhinweise. Konkret geht es um das Fahrzeug des Tatverdächtigen, einen schwarzen VW Tiguan mit dem Kennzeichen 02.10.2024 Versuchtes Tötungsdelikt in Furth im Wald Ein mutmaßliches Drogengeschäft zwischen zwei syrischen Staatsangehörigen in Furth im Wald hat mit einer verletzten Person und einem Untersuchungshaftbefehl geendet. Ein 20-Jähriger traf einen 27-Jährigen, um mutmaßlich Drogen zu kaufen. Dabei gerieten die beiden in einen Streit. Der 27-Jährige zückte ein Messer und verletzte den jüngeren Mann. Der Täter konnte nur wenig später festgenommen werden. 18.09.2024 Gianna Emilia Rocco vermisst – 15-Jährige nach Aufgriff erneut abgängig Gianna Emilia Rocco wird wie folgt beschrieben: ca. 167cm groß schlanke Statur dunkelbraune/ schwarze, schulterlange Haare Bekleidung unbekannt (möglicherweise dunkel gekleidet, Jeanshose) Die Polizeiinspektion Nittendorf bittet die Bevölkerung unter der Rufnummer 09404/9514-0 oder am Polizeinotruf 110 um Hinweise zum Aufenthaltsort der Vermissten. 09.09.2024 52-Jähriger SUP-Fahrer stirbt in Brucker Badesee Der Mann war mit seinem Stand-Up-Paddle-Board an der Sand-Oase unterwegs, als er aus bislang noch ungeklärten Gründen vom Brett stürzte. Andere Badegäste setzten umgehend den Notruf ab, doch für den Mann kam jede Hilfe zu spät. Rettungstaucher konnten den Mann in einigen Metern Tiefe finden, Wiederbelebungsversuche durch Notarzt und andere Rettungskräfte blieben erfolglos. Die Kriminalpolizei