Fassungslos – so beschreibt Konstantin Steinhauser, Pressesprecher RKT Rettungsdienst, seine erste Reaktion auf die Bilder im Internet. Sie zeigen die Spendenaktion des Privatunternehmens und werfen den Verantwortlichen vor, die Hilfsgüter ausgeladen und dann in der Schwandorfer Müllverbrennung vernichtet zu haben. Ein Vorwurf, der so aber nicht stimmt:
Die Hilfsgüter sind nicht verbrannt worden. Es sind teilweise Spenden verbrannt worden, die wir nicht mitführen konnten, weil sie den Sinn und Zweck unserer Fahrt nicht erfüllt haben. Wir haben Sachen bekommen, von Bikinis über Badeschuhe bis zu Hochzeitskleider und genutzter Unterwäsche und die helfen den Flüchtenden vor Ort kein Stück weiter.
Konstantin Steinhauser, Pressesprecher RKT Rettungsdienst
Bei der fachgerechten Entsorgung der unbrauchbaren Gegenstände unterstützte das Landratsamt Amberg-Sulzbach. Es äußerte sich auf OTV-Nachfrage folgendermaßen zu dem Vorwurf aus dem Netz:
In Auerbach hat ein Privatunternehmen Spenden für die Ukraine gesammelt. Mehr als 200 Tonnen Hilfsgüter von Menschen aus mehreren Landkreisen (auch aus Niederbayern und Mittelfranken) kamen dabei zusammen und wurden vor mehr als einer Woche mit 13 Sattelschleppern ins Krisengebiet gebracht.
Bei der Sammlung wurden von den Menschen allerdings auch defekte Sachen und dreckige, unbrauchbare Kleidung (z.B. bereits getragene Unterhosen, kaputte Kleidung) abgegeben, die verständlicherweise nicht für den Transport freigegeben werden konnten.
Bei diesem Abfall handelte es sich um Restmüll, der auf dem Gelände einer Spedition in Auerbach quasi liegen geblieben war und guten Gewissens nicht mehr verwendet werden konnte.
Der Landkreis Amberg-Sulzbach folgte dem Hilferuf der Spedition und der Stadt Auerbach, stellte mehrere Container zur Verfügung und kümmerte sich um die fachgerechte Entsorgung dieser unbrauchbaren Güter. Insgesamt wurden 14 Container mit unbrauchbaren Gegenständen und Verpackungsmaterial befüllt. Der Restmüll wurde zum Müllkraftwerk Schwandorf gebracht und dort verbrannt.Brauchbare Hilfsgüter für die Ukraine, wie bspw. Babynahrung, Hygieneartikel, Isomatten, o.ä., wurden nicht verbrannt.
Statement Landratsamt Amberg-Sulzbach
Mit dem Konvoi des RKT Rettungsdienstes erreichten mehr als 220 Tonnen Hilfsgüter die Ukraine.
(vl)