Schweiß, Braunkohle und Muskelkraft – sieben Jahrzehnte lang wurde das Wackersdorfer Braunkohlerevier von der bergmännischen Nutzung geprägt. Der Bergbau ist seit 1982 stillgelegt, doch auch weiterhin wird dort gearbeitet. Denn seit 2013 wird das 80 Hektar große Areal revitalisiert und somit das Land Stück für Stück der Natur zurückgegeben.
Für die Revitalisierung müssen die eingelagerten Reststoffe des Bergbaus sicher verschlossen werden, um das Grundwasser zu schützen. Dafür wird eine Art Deckel aus einem vielschichtigem Bodensystem erstellt. Als Abdeckmaterial werden überwiegend Bentonitmatten verbaut. Als Schutz gegen spitze Steine wird über den Abdichtungslagen ein Drainage-Vlies verlegt. Darüber wird eine rund 1,20 Meter dicke Bodenschicht aufgebracht. Sie stellt den neuen Mutterboden dar.
Das größte Problem für die Verantwortlichen von der Uniper Kraftwerke GmbH stellt die Beschaffung der Böden dar. Entscheidend sei laut dem Projektleiter Andreas Stake geringe Transportwege. So sollen die Auswirkungen auf die Umwelt so gering wie möglich gehalten werden. Letztendlich werden naturnahe Böden aus dem Landkreis im Landkreis eingebaut.
Insgesamt werden sich die Kosten auf rund 36 Millionen Euro belaufen. Diese werden von der Uniper Kraftwerke GmbH übernommen. Schlussendlich soll auf dem 80 Hektar großen Gebiet eine hügelige Naturlandschaft mit Magergrasflächen entstehen. Die Arbeiten auf dem Gelände sollen bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Danach soll die Landschaft der Region wieder zur Verfügung gestellt werden. Wie genau dies aussehen soll, können die Verantwortlichen noch nicht sagen. Bis dahin wird aber fleißig weitergearbeitet. (sh)