Drei Mal Freiheit, zwei Mal Knast. So lautet die Bilanz, nachdem Fahnder der Waidhauser Bundespolizei und des Zolls fünf Haftbefehle innerhalb von 24 Stunden auf und an der A6 bei Waidhaus vollstreckt hatten.
Erster im Bunde war ein Moldauer der von der Staatsanwaltschaft Paderborn gesucht wurde, weil er die 1.500 Euro Strafe aus einer Verurteilung wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr nicht bezahlt hatte. In den frühen Morgenstunden des Dienstags hatte eine Zivilstreife der Bundespolizei den Mann als Beifahrer in einem bulgarischen Fahrzeug kontrolliert. Indem der 21-Jährige auf der Dienststelle sein Portmonee zückte und die säumige Summe einzahlte, ersparte er sich eine 45-tägige Ersatzfreiheitsstrafe, so die Bundespolizeiinspektin Waidhaus.
Staatsanwaltschaft Konstanz suchte 38-Jährigen
Hinter Gitter wanderte jedoch ein Deutscher, den die Bundespolizei am Dienstagmittag aus einem Fernreisebus von Prag nach Nürnberg holte. Die Staatsanwaltschaft Konstanz sucht den 38-Jährigen, weil er wegen Betrugs zu zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden war, aber flüchtig war.
Keine halbe Stunde später klickten die Handschellen erneut. Bei der Kontrolle eines Tschechen auf einem A6-Parkplatz stellten die Bundespolizisten einen Haftbefehl der Staatsanwaltschaft Amberg fest. Der Staatskasse fehlten noch 200 Euro Geldstrafe aus einer Verurteilung wegen Diebstahls. Ein Bekannter des Mannes erschien auf der Dienststelle und löste ihn durch Barzahlung aus. Fünf Tage Gefängnis blieben dem 25-Jährigen durch diese freundliche Geste erspart.
Zöllner der Waidhauser Kontrolleinheit Verkehrswege nahmen einen Albaner fest, der in einem albanischen Reisebus nach Deutschland unterwegs war. Wegen unerlaubten Aufenthalts war der Mann verurteilt worden und hatte die 400 Euro Strafe nicht gezahlt. Die Staatsanwaltschaft Memmingen suchte ihn seither mit Haftbefehl. Ein bewachter Gang zum Geldautomaten und die Einzahlung bei der Bundespolizei bewahrten den 19-Jährigen vor 40 Tagen Ersatzfreiheitsstrafe.
40 Tage Ersatzfreiheitstrafe
In den frühen Morgenstunden des Mittwochs stoppten die Fahnder der Bundespolizeiinspektion Waidhaus ein bulgarisches Fahrzeug bei Waidhaus, das Richtung Tschechien unterwegs war. Der Beifahrer wurde mit Haftbefehl gesucht, weil er vom AG Frankfurt wegen Trunkenheit im Verkehr zu 2.000 Euro Strafe verdonnert worden war, sich aber dem Zugriff der Behörden entzogen hatte. Das stattliche Sümmchen konnte der 31-Jährige nicht aufbringen und so wandert er für 40 Tage Ersatzfreiheitsstrafe in die JVA, berichtet die Polizei.
2020 vollstreckten die Waidhauser Bundespolizisten bereits 90 Haftbefehle bei der Binnengrenzfahndung zwischen Waldsassen und Schönsee.
(vl)