Der Blick vom Schwarzen Berg auf den Landkreis Neustadt an der Waldnaab Richtung Rauher Kulm. Äußerst idyllisch ist er. Mit Teichen und Gräsern – und eben vielen gesunden Bäumen. In Zeiten, in denen Bayerns Wälder vom Klimawandel und Borkenkäfer bedroht werden, ist das ein seltenes Bild. Und das in einem Gelände, auf dem immer wieder Schüsse fallen und Granaten einschlagen. Im Truppenübungsplatz Grafenwöhr entwickelt sich die Natur prächtig.
Das Erfolgsrezept: eine konsequente Waldverjüngungs-Forstwirtschaft
14.000 Hektar des Truppenübungsplatzes sind bewaldet. Schon jetzt hat sich der Anteil der Laubbäume in Grafenwöhr auf 35 Prozent erhöht. 55 Prozent sind das Ziel. Und das trotz eines sehr hohen Wildtierbestandes. Die Rotwild-Population ist hier zehn bis 20 Mal höher als im bundesdeutschen Schnitt. Trotzdem ist der Verbiss von jungen Bäumen hier überschaubar.
Die Waldverjüngung ist ein menschlicher Eingriff in die Natur. Doch so wären die Ziele in 50 Jahren und nicht in 500 Jahren erreichbar, sagt Ulrich Maushake, Betriebsleiter des Bundesforsts in Grafenwöhr. Und das sei notwendig – die einzige Chance für Wälder, sich gegen den Klimawandel zu stemmen, sei ein vielfältiger Mischbestand.
(mz)