Waldsassen im Landkreis Tirschenreuth hat keinen Kinderarzt mehr. Der bisherige hat sich in den Ruhestand verabschiedet. Ein Nachfolger konnte zum Bedauern des Bürgermeisters Bernd Sommer nicht gefunden werden. Er habe zahlreiche Telefonate geführt, aber ohne Erfolg.
Um den Wegfall des Kinderarztes zu kompensieren ist der Plan, dass die ansässigen Hausärzte den Wegfall des Kinderarztes mit übernehmen. Das sei aber oft schwierig, weil die Allgemeinärzte am Limit seien, so der Allgemeinarzt Tobias Kunz. Die Eltern hätten dann oft weite Wege in Kauf nehmen müssen, um einen Kinderarzt zu bekommen. In Notfällen, so Kunz, sollen aber auf alle Fälle die Waldsassener Kinderärzte aufgesucht werden.
Zu wenig Studienplätze und zu wenig Mut
Tobias Kunz nannte gegenüber OTV zwei Gründe, warum ein Mangel an Kinderärzten herrscht. Zum einen gebe es oft nicht genügend Studienplätze für Kinderärzte, zum anderen würden sich viele nicht trauen, auf dem Land eine Praxis aufzumachen. Ängste, die er den Kollegen nehmen könnte, wenn sie sich mit ihm in Verbindung setzen würden, so Kunz.
Es wird wohl auch weiterhin schwierig bleiben, einen Kinderarzt für Waldsassen zu finden. In diesem Jahr könnte es sein, dass hier keiner mehr gefunden wird. Vielleicht ja im kommenden Jahr. Die Stadt Waldsassen rollt jedem Kinderarzt den roten Teppich aus, versprach Bürgermeister Bernd Sommer.
(tb)