Die Polizeiarbeit in Bayern ist in guten Händen – der gemeinsame Tenor bei einer Sicherheitskonferenz in Waldsassen zusammen mit Bayerns Innenminister Joachim Herrmann und den örtlichen Polizeiinspektionen. Dazu eingeladen hatte der stellvertretende Vorsitzende der CSU-Fraktion im bayerischen Landtag Tobias Reiß.
Sorgen bereiten den Polizeieinsatzkräften der zunehmende Druck und personelle Engpässe. So habe sich das Einsatzverhalten der Bürger verändert. Waren es vor einigen Jahren noch rund 17 Anrufe innerhalb von 24 Stunden, hätten sich diese auf 23 erhöht. Das zeige, das Vertrauen der Bürger in die Polizei sei gestiegen. Außerdem würden Abschiebungen viel Personal in Anspruch nehmen, die Alltagsarbeit bleibe liegen. Hier, versprach Herrmann, soll die Arbeit durch die neue Abschiebehaft am Münchener Flughafen effizienter gestaltet werden.
Ein Punkt, der Tirschenreuths Landrat Wolfgang Lippert unter den Nägeln brannte, waren die Asia-Märkte. Dadurch käme es vermehrt zu Autofahrten unter Drogeneinfluss. Seine Frage: Wäre es möglich durch grenzübergreifende Abkommen Märkte wie in Eger zu schließen?
Herrmann ist die Thematik bekannt. Die Zusammenarbeit mit den tschechischen Nachbarn müsse weiter vertieft werden. Das funktioniere aber bereits sehr gut, so der Vizepräsident des Polizeipräsidiums Oberpfalz Thomas Schöniger. Es gebe sogenannte „Joint-Investigation-Teams“, die würden Ermittlungen im anderen Land ohne Rechtshilfe ermöglichen.
Die sichtbare Präsenz der Polizei soll erhöht werden. Bis 2023 soll die bayerische Grenzpolizei von derzeit rund 500 Stellen auf insgesamt 1.000 Stellen anwachsen. Außerdem soll die Sachausstattung der Fahnder optimiert werden. Und es soll auch mehr Polizisten für Bayern geben, genauer gesagt 3.500 Polizeistellen. Dadurch könnten mehr Polizeibeamte ausgebildet werden als in den Ruhestand gehen.
Bayern sei das sicherste Land mit der geringsten Kriminalitätsrate, so Herrmann. Darauf dürfe sich die Politik aber nicht ausruhen. (sd)