Ein Impfstoff steht kurz vor der Zulassung in Europa. Das Impfzentrum im Landkreis Tirschenreuth steht und ist nun in mehreren Probedurchläufen getestet worden.
Der 27. Dezember soll Starttermin sein: dann könne laut Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in der EU das Impfen beginnen. Menschen ab 80 Jahren sowie Pflegekräfte sollen zuerst Anspruch haben. Die Impfstruktur dafür steht in vielen Orten Bayerns schon: So auch im Landkreis Tirschenreuth. Damit beim Impfstart alle bereit sind, wurden nun mit Statisten Probedurchläufe gemacht. Das Fazit: wenn ein Impfstoff zur Verfügung steht, ist man bereit. Laut Dr. Mathias Kalkum, ärztlichem Leiter am Impfzentrum, gab es nach den Testläufen nicht viel, was nachgebessert werden musste. Wenn die Realimpfungen so flüssig laufen wie die Probedurchläufe, mache er sich keine Sorgen.
Impfen in fünf Schritten
Aus fünf Stationen ist das Impfzentrum aufgebaut: Eingelassen wird nur, wer kein Fieber aufweist und keinen Kontakt zu Covid-Erkrankten hatte. Dann geht es zum Check-In. Die nächste Station ist die Impfaufklärung, wo die Fragen der Besucher geklärt werden können. Anschließend geht es weiter in einen von zwei Impfräumen. Nachdem im Checkout der Impfpass ausgefüllt worden ist, wird der Patient noch für zehn Minuten in den Nachwartebereich geschickt. Insgesamt soll der ganze Prozess etwa 20 Minuten dauern, erklärt Holger Schedl, BRK-Geschäftsführer im Kreisverband Tirschenreuth.
Impfzentrum und mobile Impfteams
Betreiber des Impfzentrums ist – wie bereits beim Testzentrum des Landkreises - das Rote Kreuz. Man kenne das Teams also schon gut, so Landrat Roland Grillmeier. Insgesamt werden etwa 60 Menschen im Impfzentrum mitarbeiten, darunter 35 Ärzte. Das ehemalige Krankenhaus in Waldsassen sei zwar nicht der zentralste Standort im Landkreis, aber trotzdem der idealste, ist der Landrat überzeugt. Hier sei eine gute Infrakstruktur für ein solches Zentrum vorhanden und es müsse nicht eine Messe- oder Turnhalle an anderer Stelle im Landkreis für längere Zeit blockiert werden.
Neben dem Personal im Haus sollen auch zwei mobile Impfteams unterwegs sein, etwa um Altenheime zu versorgen.
Eine Anfrage an Pflegeeinrichtungen im Landkreis sei bereits ausgesendet worden, um den Bedarf an Impfungen zu ermitteln: Wie viele Bewohner und Pflegekräfte wollen sich impfen lassen? Das sei wichtig für die Planung, damit möglichst alle Impfdosen auch verwendet werden können. Denn die Dosen müssen gekühlt gelagert und innerhalb einiger Tage verbraucht werden, betont Holger Schedl.
Etwa 200 - 300 Menschen sollen pro Tag versorgt werden können, sobald der Impfstoff zur Verfügung steht. Dann komme es nur noch auf eins an: Auf die Impfbereitschaft der Landkreisbewohner.
(az)