Das Schwarzachtaler Heimatmuseum in Neunburg vorm Wald beherbergt eine beeindruckende Sammlung historischer Artefakte – von mittelalterlichen Pfeilspitzen und Armbrustbolzen bis hin zu einigen der ältesten Karten der Oberpfalz. Doch hinter den ausgestellten Objekten verbirgt sich eine besondere Geschichte, die in den Schaukästen des Museums nicht sichtbar ist: die Geschichte seines langjährigen Leiters, Theo Männer.
50 Jahre im Dienst der Heimatpflege
Seit über fünf Jahrzehnten engagiert sich Theo Männer als Kreisheimatpfleger von Neunburg vorm Wald. Dabei ist er zu einer festen Größe in der Region geworden. Drei Landräte und drei Neunburger Bürgermeister hat er bereits während seiner Laufbahn begleitet. Für sie war er der Ansprechpartner in Themen Heimatpflege und -geschichte, aber auch Sanierungspläne, Bauvorhaben und vieles mehr begutachtete er in seiner Tätigkeit. Im Juni 2024 wurde er für sein unermüdliches Ehrenamt feierlich geehrt.
Männer ist seit 1983 auch Leiter des Schwarzachtaler Heimatmuseums und prägt dessen Arbeit maßgeblich. Sein besonderes Interesse gilt den Hussitenkriegen im 15. Jahrhundert, einer Epoche, die die Oberpfalz und vor allem das Schwarzachtal nachhaltig beeinflusst hat. Um diese Geschichte sichtbar zu machen, hat er die Neunburger Burgfestspiele wieder ins Leben gerufen, die das dramatische Geschehen der Hussitenkriege eindrucksvoll nacherzählen.
Eine Ausstellung mit besonderer Bedeutung
Doch Theo Männer sieht nicht nur die epischen Kapitel der Geschichte als wichtig an. Eine Ausstellung, die ihm besonders am Herzen liegt, widmet sich einer der dunkelsten Zeiten Neunburgs: den Todesmärschen des Zweiten Weltkrieges. Im Frühjahr 1945 wurden Häftlinge des Konzentrationslagers Flossenbürg unter unmenschlichen Bedingungen über Neunburg nach Dachau getrieben. Zahlreiche Häftlinge verloren bei diesen Todesmärschen ihr Leben. Männer möchte die Erinnerung an diese Verbrechen am Leben erhalten, vor allem für junge Menschen.
Die Suche nach einem Nachfolger
Heute, im Alter von 84 Jahren, denkt Theo Männer an seinen wohlverdienten Ruhestand. Nach so langer Zeit als Museumsleiter und Kreisheimatpfleger möchte er seine Aufgaben in jüngere Hände übergeben. Obwohl der Abschied nicht leichtfällt, sieht Männer dem Ende seiner aktiven Zeit mit einem Lächeln entgegen: Er freut sich auf die Ruhe und die Zeit für sich selbst, die er sich redlich verdient hat.
(sb)