„H2NOPF“ – ein seltsamer Name für ein spannendes Projekt. Was sich aus „H2“ für Wasserstoff und „NOPF“ für die Nord-Oberpfalz zusammensetzt, soll die Landkreise Tirschenreuth und Neustadt an der Waldnaab, sowie die Stadt Weiden als Vorreiter in der Wasserstoffwirtschaft etablieren. Im vergangenen Herbst haben die Landräte der beiden Landkreise und der dritte Bürgermeister Weidens, Reinhold Wildenauer, den Kooperationsvertrag unterzeichnet. Jetzt haben die Akteure der H2NOPF-Region erstmals zu einem Update eingeladen.
Im vergangenen dreiviertel Jahr habe sich einiges getan. Das Interesse für nachhaltige Mobilität und der Ausbau der erneuerbaren Energien seien deutlich gewachsen, erzählt Prof. Dr. Raphael Lechner von der OTH Amberg-Weiden. Um sich des Themas der nachhaltigen Mobilität anzunehmen, steht im Zentrum der Infoveranstaltung die Wasserstoff-Brennstoffzelle.
Wasserstoff auf den Straßen
Während sich Elektroautos als zukunftsweisend unter den PKWs etabliert haben, ist das bei LKWs kaum der Fall. Durch ihre schwereren Lasten und größeren Fahrdistanzen sind reine Elektroantriebe bei ihnen nicht rentabel. Wasserstoff kann ihre Reichweite deutlich erhöhen, aber bisher ist nur eine verschwindend geringe Zahl an Wasserstoff-LKWs auf unseren Straßen unterwegs. Die Gründe: Nicht nur ist Wasserstoff pro Kilometer derzeit etwa doppelt so teuer wie Diesel, es gibt auch kaum Tankstellen, die Wasserstoff anbieten. In ganz Deutschland sind es weniger als 100.
In Weiden könnte allerdings bald eine Wasserstoff-Tankstelle entstehen. Die Bayerische Staatsregierung hat ein Förderprogramm beschlossen, das den Bau solcher Tankstellen mit bis zu 2 Millionen Euro bezuschusst. Die Firma Bergler zeigt sich interessiert. An ihren bestehenden Standort im Norden Weidens möchte sie die nötige Infrastruktur für Wasserstoff anbauen. Dafür hat die Firma jetzt eine Projektskizze eingereicht. Ob der Freistaat dieser Skizze zustimmt und Fördergelder beisteuert, ist aber noch nicht sicher. Gerhard Bergler, der Geschäftsführer der Bergler Mineralöl GmbH, zeigt sich hoffnungsvoll. Falls die Tankstelle gebaut werden kann, würde sie die Wasserstoffmobilität in der Oberpfalz schließlich ungemein fördern.
(sb)