Parforcehörner schallen durch die Burg Dagestein. Heute blasen sie nicht zur Jagd, sondern zu Ehren zweier Herren. Dem scheidenden Leiter des Bundesforstbetriebs Grafenwöhr, Ulrich Maushake, und dem künftigen Leiter, Alexander Krone. Grafenwöhr, das bedeutet vor allem den Truppenübungsplatz der hier stationierten US-Streitkräfte. Dieses Gelände gehört dem Bund, daher ist die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, kurz BImA zuständig. Die kümmert sich, wie der Name sagt, vor allem um Immobilien. Sie sorgen dafür, dass Polizei, Ministerien, THW und weitere untergebracht sind und kümmern sich um die Forstgebiete des Bundes
Dazu gehört auch Grafenwöhr. Mehr als 28 Jahre hatte Ulrich Maushake hier die Verantwortung für die 38 Liegenschaften mit insgesamt rund 25.000 Hektar Fläche. Zur Übergabe der Leitung sind viele Freunde und Kollegen gekommen. Besonders wichtig, so wird an diesem Abend oft wiederholt, ist in diesem Job die gute Zusammenarbeit mit der US-Army. Ein Punkt den Maushake voll erfüllt hat.
Der große Unterschied zwischen einem normalen Forst und dem auf dem Truppenübungsplatz ist die Nutzung. Freiflächen für Schießübungen, Wald für Lärmschutz, hohe Beanspruchung durch Panzer und erhöhte Brandgefahr, das alles muss die Natur hier abhaben können. Maushake hat es in seiner Zeit geschafft dies alles zu gewährleisten und gleichzeitig für große Biodiversität zu sorgen. Der Truppenübungsplatz ist eines der besten Naturschutzgebiete in Deutschland.
Als UN-Dekade-Projekt ausgezeichnet: seine Strategie zur Rotwildjagd. Raus aus den Wäldern, wo sie viel Schaden anrichten, auf die Freiflächen, die sie so von Büschen und Bäumen freihalten. Es ist viel Lob, dass Maushake für seine Arbeit erhält und damit auch große Fußstapfen in die Alexander Krone jetzt tritt. Damit der Übergang reibungslos funktioniert, wird Maushake noch acht Monate beratend zur Seite stehen.
Für Alexander Krone ist es ein Traum der wahr wird, er setzt seiner Karriere, im besten Sinne des Namens, die Krone auf. Viele Projekte laufen und müssen auch weiterlaufen. Von Seiten des BImA ist man überzeugt, dafür den richtigen gefunden zu haben.
Dass der Job kein Leichter ist, ist Krone bewusst. Doch er wird eine klare Linie verfolgen. Der Wald muss gehalten und gefördert werden. In Bezug auf Klimawandel und Forstarbeit sagt er deutlich, es sei kein „Wünsch dir was“. Der Wald brauche Zeit. Schäden, die teils schnell entstehen, brauchen Jahrzehnte um ausgeglichen zu werden.
Den Streitkräften optimale Bedingungen zum Üben zu liefern, dabei die Natur und den Forst der BRD zu schützen und zu fördern. Das ist das wichtigste an dem Job. Ulrich Maushake hat in gut 28 Jahren großes geleistet, in der Kommunikation zwischen den Behörden und zur US-Armee und auch in Sachen Umweltschutz. Alexander Krone freut sich darauf, dieses Erbe nun weiterzuführen.
(pg)