Mit einer Aktion an Weidens belebtester Kreuzung hat das "Aktionsbündnis Walderhalt" heute den "Wahlkampf" vor dem Bürgerentscheid zum geplanten Gewerbegebiet Weiden West IV eröffnet. Mit riesigen Plakaten werben künftig Mitglieder dafür am 14. Februar mit "Ja" für den Erhalt des Waldes entlang der B 470 zu stimmen.
Sie wenden sich gegen den von der Stadt geplanten Bau eines Gewerbegebietes in einer Größenordnung von 70 Hektar. 500.000 Bäume müssten dafür nach einer Schätzung des Aktionsbündnisses gefällt werden. Dabei sei der Wald von unschätzbarem Wert für das Klima, den Wasserhaushalt, als Lebensraum für Pflanzen und Tiere und als Naherholungsgebiet.
Die Stadt erkennt den Wert des Waldes und kündigt an, zur ökologischen Kompensation im direkten Umkreis von Weiden neuen Mischwald aufzuforsten. Für den Standort gebe es nämlich keine geeignete Alternative. Und Weiden benötige dringend ein Gewerbegebiet weil Woche für Woche Anfragen von ansiedelungswilligen Betrieben abgelehnt werden müssten - weil kein Gelände mehr zur Verfügung stehe. Die Ansiedelung neuer Betriebe und der Erhalt ansässiger Unternehmer sichere aber Existenzen und trage dazu bei, dass die Stadt ihren finanziellen Pflichten nachkommen könne. Das gehe nur mit Gewerbeflächen innerhalb der Stadtgrenzen.
Dem Bürgerentscheid des Aktionsbündnisses setzt die Stadt ein Ratsbegehren entgegen. Im Vorfeld wolle sie aber keinen "Wahlkampf" machen, sondern die Bürger ausgewogen über das Für und Wider der Bauplanung informieren.
Das Aktionsbündnis Walderhalt spricht von ungleichen Bedingungen. Während das Bündnis alle Maßnahmen selbst finanzieren müsse, zahle das Ratsbegehren der Steuerzahler, so Sprecher Hans Riedlbauer. Er spricht sich für gemeinsame Gewerbegebiete von Stadt und Land aus, "ohne Kirchtumdenken."
(gb)