Das Ziel ist klar formuliert: Die kommunale Trägerschaft der Kliniken Nordoberpfalz AG sichern und damit nicht nur eine langfristige, zukunftsfähige Gesundheitsversorgung in der Regions, sondern auch mehrere tausend Arbeitsplätze sichern. Darauf haben sich sowohl die Träger als auch der Aufsichtsrat in der gestrigen Aufsichtsratssitzung erneut einhellig bekannt.
In den letzten drei Monaten ist auf dem Weg zu diesem übergeordneten Ziel schon einiges geschehen: Es wurden wesentliche Organisations- und Leitungsstrukturen angepasst und neu aufgestellt, der Jahresabschluss 2019 wurde fünf Wochen eher fertiggestellt und ein Wirtschaftplan für 2020 erarbeitet – jedoch ohne Berücksichtigung der Coronakrise und Sanierungsmaßnahmen.
Die Erstellung des Wirtschaftsplans erfolgte unter erschwerten Bedingungen, da die Auswirkungen und Ausgleichszahlungen nach den beschlossenen Schutzschirmmaßnahmen auf Bundes- und Landesebene noch nicht bewertet werden konnten. Ein genauer Zeitraum dafür ist derzeit noch nicht absehbar. Dies bedeutet für die aktuelle Situation auch eine Unkalkulierbarkeit hinsichtlich der Erlöse und Aufwendungen für das Unternehmen.
Dem Gremium wurde daher ein Wirtschaftsplan vorgelegt, bei dem Erlöse und Aufwendungen sowohl vor Sanierung als auch Coronakrise dargestellt werden. Aufgrund der aktuell nicht kalkulierbaren Auswirkungen der Coronakrise und der Veränderungseffekte durch den Sanierungsplan fanden umfangreiche Diskussionen statt, nach denen das Gremium den Wirtschaftsplan einstimmig beschloss.
Auch der aktuelle Stand des von allen Trägern geforderten Sanierungsplans wurde in der gestrigen Aufsichtsratssitzung bestätigt. Seit Anfang des Jahres wurden durch ein rund 20-köpfiges Team der Kliniken Nordoberpfalz AG unterschiedliche Sanierungsthemen gesammelt, bewertet und priorisiert, die nun in den nächsten Monaten von der Oberender AG kontinuierlich entsprechend ihren finanziellen Auswirkungen eingepflegt werden. Auch kurzfristig mögliche Einsparungen und Erlössteigerungen wurden dem Aufsichtsrat vorgestellt.
Basis für das zwingend nötige Erreichen finanzieller Potentiale für die Kliniken Nordoberpfalz AG sind dabei genaue Prüfungen des wirtschaftlichen Betriebs von Standorten des Klinikverbunds sowie von Fachabteilungen. Darüber hinaus stehen viele weitere Themen auf der Sanierungsliste, unter anderem Bereiche wie die Prüfung von Verträgen, die weitere Optimierung des Einkaufs und Organisations- sowie Prozessthemen.