Der TechDay 2018 bringt zusammen, was zusammen gehört – Wissenschaft und Technik und Theorie und Praxis. Durch die Kooperation der noch jungen BAM GmbH und der OTH Amberg-Weiden konnten die Themenbereiche Medizintechnik, Digitale Produktion und Fertigungstechnologien durch Vorträge und Diskussionen beleuchtet werden. Dabei stand neben der Digitalisierung auch der Mensch im Fokus.
Das Arbeiten 4.0, also die Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt, ist ein Thema, das alle angeht. Die Digitalisierung schreitet rasant voran und bringt neue Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt mit sich. Arbeitserleichterung, eine bessere Vernetzung der Betriebe und eine effektivere Produktion sind nur drei der Vorteile, die schon jetzt bemerkbar sind. Eine Massenarbeitslosigkeit, da der Mensch durch Technik und Algorithmen ersetzt werden könnte, sei laut Dr. Florian Lehmer vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung nicht zu befürchten. Es werde Gewinner und Verlierer sowie Veränderungen durch die Digitalisierung geben, diese werden aber keinen Arbeitsmarktkollaps und auch kein riesiges Wachstum herbeiführen.
Die Auswirkungen selbst sind schon jetzt in den jeweiligen Berufen und unter der Oberfläche spürbar. Arbeitsplätze könnten zwar wegfallen, aber auch neu entstehen. Die Nachfrage an Arbeitskräften in automatisierbaren Berufen werde sinken, wohingegen sie bei kreativen und wissensintensiven Berufen steigen werde. Dies ist laut Dr. Lehmer eine Herausforderung für die Gesellschaft, da der Fachkräftemangel weiterhin bestehen werde. Aus diesem Grund sei Weiterbildung in der Arbeitswelt von essentieller Bedeutung.
Dieses Risiko sieht auch Marco Bauer, der Geschäftsführer der BAM GmbH. Für sein junges Unternehmen sei die Digitalisierung zwar ein Vorteil, da sie die Arbeit erheblich erleichtern würde, er stimmt aber mit Dr. Lehmer überein. Das Personal muss qualifiziert bleiben und werden. Dieser Ansatz ist auch für Prof. Dr. Clemens Bullita , Leiter des Instituts für Medizintechnik an der OTH Amberg-Weiden, von enormer Wichtigkeit.
Reines Fachwissen sei nicht mehr so wichtig wie früher, da man es in Sekundenschnelle z.B. online abrufen kann. Weitaus bedeutender ist es in der modernen Zeit, Kompetenzen zu entwickeln, wie man mit dem Wissen und der Technik umgeht. Das müsse schon im Kindesalter gelehrt werden. Dafür sei ein Gesellschaftswandel dringend notwendig.
Die Digitalisierung beeinflusst alle möglichen Bereiche des menschlichen Lebens. Sie bietet neue Chancen und Möglichkeiten, stellt aber auch eine gewisse Gefahr dar. Weiterbildung, Flexibilität und Eigenverantwortlichkeit sind nötig, damit der Mensch in der Zeit der Digitalisierung nicht auf der Strecke bleibt. Dies stellte die abschließende Podiumsdiskussion am TechDay 2018 klar heraus.
(mh)