Die Anfeindungen von Politikern durch rechte Gruppierungen nehmen in Deutschland weiter zu. Dass diese Anfeindungen nicht nur auf der verbalen Ebene enden, sondern bis hin zu körperlichen Ausschreitungen oder sogar Mord reichen, zeigt unter anderem der Mord an dem Kasseler CDU-Regierungspräsident Walter Lübcke im Juni dieses Jahres. Jetzt hat auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Uli Grötsch aus Weiden eine Morddrohung erhalten.
Die Ermittler vermuten einen rechtsradikalen Hintergrund.
Der Aufruf beinhaltet die Aussage, Grötsch per Genickschuss zu töten, wie den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke. Die Drohung kam per E-Mail in seinem Berliner Büro als anonymisierte Nachricht an.
In einem Videostatement auf Facebook äußerte sich Grötsch zu der Morddrohung und bezog klar Position gegen rechts. Es sei wichtig, die Weltoffenheit und Freiheit Deutschlands zu bewahren.
In den sozialen Netzwerken erhält Grötsch für die öffentliche Bekanntmachung der Drohungen großen Zuspruch und Unterstützung von Bürgern und Kollegen aus der Politik.
Die Ermittlungen zur Identifikation des Absenders der E-Mail hat das Bundeskriminalamt übernommen.
Auch die SPD-Landesgruppe Bayern zeigten sich entsetzt über die Morddrohungen gegen Uli Grötsch. Die Mitglieder der Landesgruppe halten zu ihm und empfinden seine öffentliche Reaktion auf die Drohungen als absolut richtig, so Martin Burkert, der Vorsitzende der SPD-Landesgruppe Bayern in einer Pressemitteilung.
Auch der CSU-Bundestagsabgeordnete Albert Rupprecht verurteilt die Mordandrohungen gegennüber Uli Grötsch. Dies müssen strikt verfolgt werden, so Rupprecht. Es sei wichtig, politischen Wettstreit mit Argumenten auszutragen und nicht mit Gewalt.