Beim Weidener Drogenprozess ist heute ein Zeuge nicht vor Gericht erschienen. Und das hatte wohl seinen Grund. Der Zeuge befindet sich im Zeugenschutzprogramm und habe auch Angst, eine Aussage vor Gericht zu machen – aus Angst vor Repressalien.
Dies könnte ein Indiz dafür sein, dass es sich bei der bandenmäßigen Gruppierung um eine Organisation mit zumindest mafiösen Strukturen handelt.
Es gab auch am heutigen Verhandlungstag einige Sitzungsunterbrechungen. Eine Unterbrechung gab es, weil die Verteidiger beantragten, dass ein Video nicht gezeigt werden soll. Darauf ist der Angeklagte mit weiteren Menschen zu erkennen, die auch dem Drogenmilieu zugeordnet werden. Die Aufnahme stammt vom Oktober 2016. Für die Verteidiger ein Grund, das Video nicht zu zeigen. Es hätte schon längst gelöscht werden müssen, so Verteidigerin Barbara Dubick. Sie führte dabei auch den Datenschutz an.
Das Video wurde nach Beschluss des Vorsitzenden Richters Heindl trotzdem gezeigt. Zu sehen: der Angeklagte mit einem Mann, der am Nachmittag als Zeuge geladen war. Dieser äußerte jedoch, den Angeklagten nicht zu kennen. Erst nach Zeigen des Videos räumte er ein, dass es sich eventuell um ein Autogeschäft gehandelt haben könnte.
Der Prozess wird sich sicherlich noch einige Tage hinziehen. Ein Geständnis von Seiten des Angeklagten ist jedenfalls nicht zu erwarten. Am morgigen Dienstag wird der Prozess fortgesetzt. (tb)