Der Prozess um den Bankraub in Tännesberg ist auf der Zielgeraden. Da der Angeklagte bereits am 1. Verhandlungstag voll geständig war, konnte der Prozess deutlich verkürzt werden.
Für die Sparkassenangestellten im ostdeutschen Kolkwitz beispielsweise ein Glücksfall. Sie mussten nicht extra in Weiden befragt werden. Heute wurde deren ärztliches Gutachten verlesen, wonach sie psychisch noch sehr unter dem Überfall leiden.
Zwei Mitarbeiterinnen hätten die Arbeitsstelle gewechselt und machten jetzt etwas völlig anderes. Ein weiterer Mitarbeiter war auf einer 5-wöchigen psychosomatischen Reha.
Wie aufwändig der Prozess war, wurde heute erneut deutlich. Ein Polizeibeamter wurde hinsichtlich der Mobilfunkdaten befragt. Sämtliche Daten, sagte er vor Gericht, korrelierten mit den Ermittlungsergebnissen. Dazu zählt beispielsweise die Flucht nach einem Überfall, als der Angeklagte wegen überhöhter Geschwindigkeit von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum fuhr. Seine Mobilfunkdaten ließen erkennen, dass er von dort aus Anrufe tätigte, bei denen er wohl ausgemacht habe, dass er sich abholen lassen wollte, um nach Polen gebracht zu werden. Zu erkennen war dies an den Mobilfunkmasten, in denen er jeweils eingeloggt war.
Verteidiger Mosig forderte unter Berücksichtigung eines Nachteilausgleichs wegen dessen Verurteilung in Tschechien 4 Jahr. Sollte dies nicht berücksichtigt werden können, dann 6 Jahre 6 Monate. Die Staatsanwältin forderte 9 Jahre 2 Monate.
Am Donnerstag soll das Urteil gesprochen werden.
(tb)