Patient: Notfallversorgung – Diagnose: Mangelerscheinung. Die Notfallversorgung in der nördlichen Oberpfalz ist gefährdet. Denn es gibt immer weniger Notärzte in der nördlichen Oberpfalz. Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Nordoberpfalz sucht jetzt nach Lösungen.
Notärzte: Sie retten Menschenleben, aber von ihnen gibt es zu wenig: 122 Notärzte arbeiten in der nördlichen Oberpfalz. Davon sind rund 60 Prozent über 50 Jahre alt. Das ergab jetzt eine Analyse, die der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Nordoberpfalz in Auftrag gegeben hat. Die Altersstruktur werde künftig für Probleme sorgen. Denn dadurch könne die Versorgung der sieben Notfallstandorte in der nördlichen Oberpfalz einbrechen, warnt Dr. Grudrun Graf, ärztliche Leiterin des Rettungsdienstes Nordoberpfalz.
Neues Konzept soll mehr junge Ärzte an Notarztdienst binden
Um das Problem zu lösen ist jetzt ein Konzept in der Max-Reger-Halle in Weiden vorgestellt worden: Vorallem müssen jüngere Ärzte noch intensiver für den Notarztdienst angeworben werden. Viele würden sich die Notarztarbeit einfach nicht zutrauen. Außerdem sieht das Konzept vor, Ärzte noch intensiver zum Notarzt auszubilden. Bisher dauert die Weiterbildung ein Jahr, enthält 80 Notarztkursstunden und 50 Einsätze unter der Anleitung eines Notarztes. Das sei zu wenig und nicht intensiv genug.
Pilotprojekt für vorerst drei Jahre
Bis zur nächsten Sitzung des Zweckverbandes werden die genauen Regelungen zur Projektumsetzung vorbereitet. Das Pilotprojekt soll dann nach Erledigung aller Formalien vorerst drei Jahre lang getestet werden. Und dann hoffentlich für mehr Notärzte in der Region sorgen.
(sh)