Kommunen stünden bei der Schaffung von fairen Arbeitsbedingungen mit in der Pflicht, so Christian Dietl, Geschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes in der Region Oberpfalz. Beim heutigen Pressegespräch der Oberpfälzer Gewerkschaften im Bräuwirt in Weiden betonte Dietl, Kommunen sollten als Arbeitgeber selbst Vorbild sein. Öffentliche Aufgaben sollten in öffentlicher Hand bleiben und nicht ausgelagert werden. Außerdem hätten die Kommunen Wirkungsmöglichkeiten, wenn sie Aufträge vergeben: Diese sollten möglichst an Firmen gehen, die sozialverträglich wirtschaften.
Die Rolle der Kommunen betonte auch Alexander Gröbner von ver.di Oberpfalz. Die Dienstleistungsgewerkschaft stehe momentan in Verhandlungen über Tarifverträge, unter anderem mit verschiedenen Kliniken. Besonders die Kliniken Nordoberpfalz AG sei wegen ihrer angespannten Haushaltslage ein großes Thema. Doch neben der Finanzierung müssten auch die Interessen der dortigen Mitarbeiter in den Blick genommen werden: Klinikangestellte, die im Schichtdienst arbeiten, bräuchten Planungssicherheit, was ihre Arbeitszeiten anbelangt. In Zeiten des Fachkräftemangels könne sich die Kliniken AG dadurch positiv herausstellen, so Gröbner.
Udo Fechtner von der IG Metall Amberg gab einen kurzen Rückblick: Im vergangenen Jahr ist ein ausgehandelter Tarifvertrag in Kraft getreten, der es Angestellten erstmals ermöglicht hat, Geld in Zeit umzuwandeln. Die Resonanz aus den Betrieben sei dazu sehr positiv gewesen.
Ebenfalls im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht: Die ausgeweitete CO2-Bepreisung der Bundesregierung. Diese bereitet der IG Bergbau Chemie Energie Sorgen. Denn in der Branche gebe es Betriebe, die nicht ihren ganzen Produktionsprozess umstellen könnten, auch wenn dieser sehr emissionsintensiv ist, so Iris Schopper von der IG Bergbau Chemie Energie. Dies müsse von der Politk berücksichtigt werden. Damit die Betriebe der Region auch in Zukunft am Standort Oberpfalz festhalten.
(az)