Die Medizinische Direktorin der Kliniken Nordoberpfalz AG, Michaela Hutzler, war im Austausch mit Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier. Er hat sich in einem Regionalgespräch über die Impfkampagne gegen Corona virtuell mit Bürgern ausgetauscht, die in der Pandemie besonders gefordert sind.
Man befinde sich in einer entscheidenden Phase der Pandemie, die vergangenen Monate hätten vielen Menschen enorm zugesetzt, so Steinmeier, der sich aber optimistisch zeigt, dass die Impfungen die Wende im Kampf gegen das Virus bringen würden. Der Bundespräsident bedankte sich, stellvertretend für alle im Gesundheitssystem tätigen Personen, bei seinen Gesprächspartnern der Videokonferenz, an der neben Michaela Hutzler auch der ärztliche Leiter des Impfzentrums Fürth, eine Altenpflegerin beim Arbeiter-Samariter-Bund Forchheim und ein Krankenpfleger in einer Tagesklinik in MünchenSchwabing teilnahmen.
Das Gespräch mit dem Bundespräsidenten sei auch ein wichtiges Zeichen für die Pflegekräfte und Ärzte in der Region, die seit einem Jahr an vorderster Front bei der Behandlung von CoVid-19-Patienten stehen, erklärte Michaela Hutzler, die – wie alle anderen Teilnehmer auch – auf die enorme Bedeutung der Impfung hinwies. „Wir merken, dass wir seit Mitte Januar weniger Patienten aus Pflegeheimen stationär behandeln müssen. Das spricht klar für die Impfung“, so Hutzler.
Bei der Frage nach dem derzeitigen Stand bei den Impfungen des Personals erläuterte die Medizinische Direktorin dem Bundespräsidenten, dass bereits 973 Kollegen des Klinikverbunds geimpft werden konnten – verbunden mit einem klaren Aufruf:
Wir müssen schneller werden! Im Gesundheitswesen müssen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berücksichtigt werden, zum Beispiel auch Reinigungskräfte, Köche, Haustechniker oder viele andere Berufsgruppen! Die Impfbereitschaft ist extrem hoch, die Infrastruktur steht – aber wir brauchen Impfstoff.
Michaela Hutzler, Medizinische Direktorin Kliniken Nordoberpfalz AG
Alle Teilnehmer wiesen bei dem Gespräch darauf hin, dass die aktuelle Situation eine enorme Belastung für die gesamte Gesellschaft bedeutet – gerade für Kinder. Eine Einschätzung, die Michaela Hutzler bestätigen konnte: „Wir haben in unserem Sozialpädiatrischen Zentrum einen sehr hohen Zulauf, weil wir merken, dass viele Familien jetzt Unterstützung brauchen.“
Zum Abschluss des rund einstündigen Gesprächs bat Bundespräsident Steinmeier die Teilnehmer um eine Einschätzung der Herausforderungen und Aufgaben der kommenden Wochen. Dabei hatte die Medizinische Direktorin der Kliniken Nordoberpfalz auch noch eine klare Bitte hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit von Krankenhäusern: „Lassen Sie uns bitte nicht im Stich!“ – eine Bitte, die wohl beim Bundespräsidenten deutlich ankam.
Situation in den Häusern der Kliniken Nordoberpfalz AG bleibt angespannt
Aktuell werden am Klinikum Weiden und dem Krankenhaus Tirschenreuth jeweil 32 Covid-Patienten behandelt. Zudem werden insgesamt 18 Patienten intensivmedizinisch betreut (Weiden: 12, Tirschenreuth: 6). Für die Versorgung von CoVid19-Patienten werden zwei Intensiv-Betten sowie ein weiteres Bett für traumatologische Patienten freigehalten. Das Krankenhaus Kemnath und die Geriatrische Rehabilitation in Erbendorf sind CoVid-frei.
Die Situation in den Häusern der Kliniken Nordoberpfalz bleibt weiterhin angespannt. Die Struktur als Klinikverbund ist hilfreich, da sie eine entsprechende Patientensteuerung ermöglicht. Dringliche Eingriffe wie beispielsweise Tumor-Operationen oder Notfalloperationen können ebenso weiterhin gewährleistet werden wie eine umfassende Notfallversorgung. In den täglich stattfinden OP-Besprechungen wird der OP-Plan entsprechend den zur Verfügung stehenden Kapazitäten festgelegt.
Am Klinikum Weiden kann das gesamte Behandlungsspektrum abgedeckt werden, am Krankenhaus Tirschenreuth werden chirurgische, unfallchirurgische, internistische und gynäkologische Patienten betreut. Ausgenommen ist die Geburtshilfe.
(vl)