Ein wichtiger Tagesordnungspunkt, der im Weidener Stadtrat auf Zuspruch stieß: Die Errichtung eines innerstädtischen Jugendtreffs.
Pünktlich um 15 Uhr startete die gestrige Weidener Stadtratssitzung in der Max-Reger-Halle. Oberbürgermeister Jens Meyer betonte gleich zu Beginn: „Wir haben einen straffen Zeitplan!“ Um 17:30 Uhr würde er den öffentlichen Teil schließen. Da ließ sich schon erahnen, dass es mit den insgesamt elf Tagesordnungspunkten – mit teils vielen Unterpunkten – eng werden könnte. Und so war es dann auch: Gegen 17:50 Uhr brach der Oberbürgermeister den öffentlichen Teil schließlich ab. Bis zum Tagesordnungspunkt 9 hatte man es immerhin geschafft. Einige Anträge – manche sogar noch von 2020 – mussten also wieder liegen bleiben.
Obdachlosenunterkunft: Massivbau oder Containerbau?
Das Dauerbrenner-Thema Weiden West IV wurde natürlich auch angesprochen. Diskutiert wurde – zumindest im öffentlichen Teil – jedoch nicht darüber. Auch um den Neubau der Obdachlosenunterkunft ging es am gestrigen Nachmittag. Ob Containerbau oder Massivbau – diese Frage stand im Raum. Wirtschaftlicher und zukunftsorientierter wäre natürlich die Massivbauweise. Doch das wäre natürlich auch um einiges teurer. Einige Stadträte meldeten sich zu Wort, wägten noch einmal die Vor- und Nachteile ab. Am Ende war man sich einig: Ein Massivbau müsse her.
Innerstädtischer Jugendtreff begeistert OB
Worüber man in der gestrigen Stadtratssitzung wesentlich länger diskutiert hatte: Über die Idee bzw. Errichtung eines innerstädtischen Jugendtreffs. Florian Vogel, Vorsitzender des Stadtjugendrings Weiden, hielt diesbezüglich eine Präsentation und stellte das erarbeitete Konzept detailliert vor. Er betonte: „Der Bedarf ist auf jeden Fall da und in der Innenstadt gibt es für die Jugendlichen kaum Möglichkeiten. Wir wollen und müssen ein attraktives, innerstädtisches Angebot für die Jugend schaffen.“ Oberbürgermeister Jens Meyer zeigte sich begeistert. Dieser Jugendtreff sei eine perfekte Nachfolgelösung für das Schülercafé Scout, das am 31. August dieses Jahres offiziell seinen Betrieb einstellen wird.
„Der neue Jugendtreff würde jedenfalls auf vier Bausteinen basieren“, fügte Vogel hinzu. Die da wären: Offener Betrieb, Jugendbüro, Pop-Up-Events, Special Events. Zudem wolle der Stadtjugendring Jugendliche aus Subkulturen und mit Nischeninteressen ansprechen.
Probleme bei der Finanzierung?
Die Mehrheit des Stadtrats zeigte sich euphorisch und war überzeugt vom Konzept des Stadtjugendrings. Dr. Benjamin Zeitler, Fraktionsvorsitzender der CSU, äußerte jedoch Bedenken in Sachen Finanzierung. Diese Bedenken wurden von seinem CSU-Kollegen Wolfgang Pausch noch getoppt. Zwar würde Pausch diese Idee in keinster Weise schlecht machen wollen, doch für ihn sei die Finanzierung eines zweiten Jugendtreffs – neben dem JuZ – sehr problematisch. Jährlich wären es minimum 120.000 Euro und Weiden habe in seinen Augen ohnehin schon so viele Ausgaben in Bezug auf „freiwillige Leistungen“. Pausch und zwei weitere Stadträte stimmten schließlich gegen den Beschluss, einen innerstädtischen Jugendtreff zu errichten.
Die Mehrheit war aber dafür und so solle der neue Jugendtreff zunächst übergangsweise in das Schülercafé Scout einziehen. Starten wolle der Stadtjugendring am 1. September dieses Jahres. Bis es soweit ist, müssen aber noch Vorkehrungen getroffen werden. Geplant ist, zwei Vollzeitkräfte einzustellen – die Stellen hierfür werden in Kürze ausgeschrieben. Man müsse dann natürlich auch sehen – das betonte auch Oberbürgermeister Jens Meyer – wie dieses neue Konzept bei der Jugend ankommt und ob es sich rentiert. Aber er ist auf jeden Fall guter Dinge. „Ich bin dem Stadtjugendring von Herzen dankbar, dass sie hier ein Konzept erarbeitet haben“, betonte Jens Meyer abschließend.
(cg)