„Das darfst Du nicht, das musst Du, da darfst Du nicht stehen, nicht gehen!“. Corona engt ein, schreibt vor, isoliert. Corona belastet. Besonders jene, die an einen strukturierten Lebensalltag gewohnt sind, weil sonst ihr Funktionieren gestört ist, weil sie psychisch labil oder gar krank sind. Der Lock-Down war der Super-GAU, aber auch jetzt in diesem Schwebezustand der Pandemie kommen viele damit nicht richtig zurecht. Für alle Menschen mit seelischen Sorgen gibt es Anlaufstellen, wie beispielsweise in Weiden die OASE der Sozialteam GmbH.
Tagesstätten-Leiterin Katharina Meyer betont, dass die Einrichtung allen Menschen über 18 Jahren offen steht, mit und ohne Diagnose. Angeboten wird in den Räumen in der Hochstraße 21 (Medienhaus Spintler) ein Wochenprogramm mit Gruppenangeboten, aber auch freie Treffen ohne Programm. Diese dienen beispielsweise dazu, soziale Kontakte aufrechtzuerhalten oder neue zu suchen. Denn Kontakte seien ein Grundbedürfnis aller Menschen, so die Gesundheitspsychologin. Und diese Kontakte hätten unter Corona schwer gelitten. Während des Lock-Downs seien sie manchmal völlig abhanden gekommen. Die Einrichtung hat versucht, das durch verstärkte Telefonkontakte auszugleichen und bietet nun wieder die direkte Begegnung in der Tagesstätte an. Seither kämen viele neue Besucher in die OASE, doch andere „Stammgäste“ blieben fern – wohl auch aus Angst vor Infektionen.
„Ich kann den Leuten sagen, dass bei uns ja die Hygienevorschriften entsprechend erweitert worden sind und dass es einen Mehrgewinn für sie hat, wenn sie trotzdem diese Angst überwinden und zu uns kommen, weil sie einfach diese fehlenden Kontakte wieder bekommen und eine Tagesstruktur aufbauen können“, so Meyer.
Die Angebote der OASE-Tagesstätte sind für die Besucher kostenlos. Die Einrichtung wird hauptsächlich vom Bezirk Oberpfalz aber auch durch Spenden finanziert.
(gb)