Do, 19.11.2020 , 11:30 Uhr

Weiden/Schwandorf: IAB-Prognose für 2021

Die Arbeitslosenzahl in Weiden steigt 2020 um mehr als 17 Prozent, in Schwandorf um mehr als 30 Prozent. Laut Hauptgeschäftsführer der vbw, Bertram Brossardt, hinterlässt die Corona-Pandemie negative Spuren auf dem Arbeitsmarkt.

Die Arbeitslosigkeit wird 2020 im Arbeitsagenturbezirk Weiden um 700 auf 4.700 Erwerbslose steigen. Das ist ein Plus von 17,5 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2021 werden die Erwerbslosenzahlen leicht sinken, um 100 bzw. -2,1 Prozent auf 4.600. Das prognostiziert das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in seiner Herbstprognose im mittleren Konjunkturszenario.

Wir erleben derzeit einen seit über zehn Jahren nicht mehr gesehenen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Bei einer noch schlechteren wirtschaftlichen Entwicklung, im Negativszenario der IAB-Prognose, würde die Arbeitslosigkeit in Weiden 2021 deutlich stärker, um 10,6 Prozent bzw. 500 Personen auf 5.200 Arbeitslose steigen. Das bereitet uns Sorge. Und noch ist das weitere Pandemiegeschehen völlig offen. Der derzeitige teilweise Lockdown ist in den Zahlen noch nicht abgebildet.

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

Laut Prognose steigt die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Weiden 2020 um rund 100 auf 87.100 Personen. Im Jahresdurchschnitt 2021 wird die Beschäftigung mit 88.300 Menschen wieder um 1,4 Prozent bzw. um 1.200 Menschen höher liegen als 2020. „Im kommenden Jahr zeigen die Prognosen wieder eine Erholung an. Dennoch nimmt die Arbeitslosigkeit im Arbeitsagenturbezirk Weiden zunächst noch einmal zu. Wir rechnen frühestens 2022 damit, dass Vorkrisenniveau wieder zu erreichen“, erklärt Brossardt.

Die vbw sieht neben den Auswirkungen der Corona-Pandemie auch den industriellen Strukturwandel sowie wachsende außenwirtschaftliche Risiken mit Sorge. Dazu kommen auch innenpolitische Fehlanreize, die die Wirtschaft belasten. „Weltweit haben wir die vierthöchsten Arbeitskosten, dazu stetig steigende Strom- und Energiekosten. Entlastungen sind aber weiterhin Fehlanzeige: Weder die Unternehmenssteuerlast wurde gesenkt, noch ist die Modernisierung des Arbeitszeitgesetzes angegangen worden“, erklärt Brossardt.

Im Arbeitsagenturbezirk Schwandorf wird 2020 die Arbeitslosigkeit um 2.000 auf 8.600 Erwerbslose steigen. Das ist ein Plus von 30,3 Prozent. Im Jahresdurchschnitt 2021 werden die Erwerbslosenzahlen leicht absinken, um 100 bzw. 1,2 Prozent auf 8.500, so die IAB in seiner Herbstprognose im mittleren Konjunkturszenario.

Bei einer noch schlechteren wirtschaftlichen Entwicklung, im Negativszenario der IAB-Prognose, würde die Arbeitslosigkeit in Schwandorf 2021 deutlich stärker, um 9,3 Prozent bzw. 800 Personen auf 9.400 Arbeitslose steigen. Das bereitet uns Sorge. Und noch ist das weitere Pandemiegeschehen völlig offen. Der derzeitige teilweise Lockdown ist in den Zahlen noch nicht abgebildet.

Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V.

Laut Prognose wird die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Schwandorf 2020 um rund 800 auf 167.000 Personen sinken. Im Jahresdurchschnitt 2021 wird die Beschäftigung mit 168.600 Personen wieder um ein Prozent bzw. um 1.600 Personen höher liegen als 2020. „Im kommenden Jahr zeigen die Prognosen wieder eine Erholung an. Dennoch nimmt die Arbeitslosigkeit im Arbeitsagenturbezirk Schwandorf zunächst noch einmal zu. Wir rechnen frühestens 2022 damit, dass Vorkrisenniveau wieder zu erreichen“, erklärt Brossardt.

(vl)

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