Fr, 31.07.2020 , 10:05 Uhr

Weiden/Selb: BHS tabletop AG baut 250 Arbeitsplätze ab

Große Umstrukturierung bei der BHS tabletop AG. Der Porzellanhersteller wird 250 Arbeitsplätze abbauen. Das soll das Unternehmen stabiler, global wettbewerbsfähiger und zukunftssicher machen. Außerdem soll der Unternehmensumbau dazu beitragen, sehr viele Arbeitsplätze in Nordbayern dauerhaft zu sichern, so die heutige Pressemitteilung.

Die BHS tabletop AG wird rund 250 Arbeitsplätze abbauen – möglichst sozialverträglich. Das hat der Porzellanhersteller aus Selb heute mitgeteilt. Ziel der Umstrukturierung sei es, das Unternehmen stabiler, zukunftssicherer und global noch wettbewerbsfähiger zu machen, heißt es in der Pressemitteilung. Diese Maßnahme soll bis Ende 2021 alle Standorte in Nordbayern, darunter Weiden und Selb, sowie alle Unternehmensbereiche umfassen. Insgesamt beschäftigt die BHS tabletop AG rund 1.180 Mitarbeiter.

Die Pressemitteilung der BHS tabletop AG:

BHS tabletop AG plant grundlegende Unternehmensveränderung
Möglichst sozialverträglicher Abbau von rund 250 Arbeitsplätzen // Ziel: Stabiler, zukunftssicher und global noch wettbewerbsfähiger // Zusatzfinanzierung gesichert

Die BHS tabletop AG steht vor einem grundlegenden strukturellen und personellen Unternehmensumbau. Dieser soll das Unternehmen stabiler, im internationalen Wettbewerb stärker und in Summe zukunftssicher machen sowie dazu beitragen, sehr viele Arbeitsplätze in Nordbayern dauerhaft zu sichern. Über die unmittelbaren Auswirkungen informierte das Unternehmen heute die Belegschaft.

Fest steht, dass die BHS tabletop AG nach den bereits eingeleiteten Sofortmaßnahmen rund 250 Arbeitsplätze möglichst sozialverträglich abbauen wird. Der geplante Unternehmensumbau wird bis Ende 2021 alle Standorte in Nordbayern sowie alle Unternehmensbereiche umfassen: von der Produktion über die Logistik bis hin zu Vertrieb, Marketing und Verwaltung. Darüber hinausgehende Stellenstreichungen sind nicht geplant.

„Die BHS wird auch morgen noch ein fester Bestandteil der nordbayerischen Wirtschaftsstruktur sein. Dafür muss sie allerdings widerstandsfähiger und strukturell effizienter werden. Und sie muss parallel die Kapitalkraft haben, um weiterhin in eine flexiblere und energieeffiziente Produktion, in die sich rasant weiterentwickelnde Digitalisierung und in eine wesentlich verbesserte Endkundennähe investieren zu können“, erklärte Vorstandsvorsitzender Gerhard Schwalber.

Die BHS tabletop AG steht laut Gerhard Schwalber aktuell vor nie dagewesenen Herausforderungen. Der Porzellanmarkt konsolidiere sich weiter, Wettbewerber aus Großbritannien, dem Mittleren Osten und aus Fernost seien noch agiler geworden und nicht mehr nur „billig“. Hinzu käme der Druck durch die gestiegenen und sich weiter erhöhenden Energiesteuern. Covid-19 und die globalen und langfristigen Folgen für die wichtigsten Kundengruppen der BHS – Hotels und Restaurants, Kantinen, Kreuzfahrtschiffe und Fluggesellschaften – hätten die Situation noch zugespitzt, so Schwalber. Ziel sei es, die Betriebskosten spürbar zu senken, um mittelfristig noch wettbewerbsfähiger zu sein.

Zusatzfinanzierung gesichert Derweil konnte sich die börsennotierte BHS in der aktuellen Corona- und Wirtschaftskrise über eine Zusatzfinanzierung Luft verschaffen. Die Hausbanken, die LfA Förderbank Bayern und der Gesellschafter, die Serafin Unternehmensgruppe haben sich gemeinsam darauf verständigt, dem Unternehmen finanzielle Mittel im mittleren zweistelligen Millionenbereich zu Verfügung zu stellen. Die Kredite der Hausbanken sowie die dafür ausgereichten Garantien der LfA sind marktüblich verzinst und müssen von der BHS tabletop AG in den kommenden Jahren vollständig zurückgezahlt werden. Die Unterstützung der Serafin teilt sich in einen zweistelligen Millionenbetrag auf, welcher sowohl die Liquidität als auch das Eigenkapital stärkt und im Unternehmen verbleibt, das heißt nicht zurückgezahlt werden muss. Zudem wurden zur Sicherung der Banken-Finanzierung weitere Garantien in zweistelliger Millionenhöhe erbracht.

Diese Zusatzfinanzierung war zwingend notwendig, um überhaupt Spielraum für Veränderungen und notwendige Investitionen zu haben. Die geplanten personellen und strukturellen Einschnitte sind umgekehrt die Voraussetzung, um die Kredite der Banken zurückzahlen und Krisenjahre mit erwartbar niedrigen Umsätzen bewältigen zu können.

Gerhard Schwalber: „Wir sind überzeugt, dass dieser Einschnitt unumgänglich und richtig ist. Am Ende wird der heute angestoßene Veränderungsprozess die BHS tabletop AG im Markt deutlich stärken. Sie wird gerade in Rezessions- und Krisenjahren robuster aufgestellt sein.“

(Quelle: Pressemitteilung BHS tabletop AG)

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