Auch weiterhin zeigt sich in den Akuthäusern der Kliniken Nordoberpfalz AG keine Entspannung bei der Anzahl der stationär zu betreuenden CoVid-19-Patienten. Am Klinikum Weiden werden derzeit 48, am Krankenhaus Tirschenreuth 19 Patienten stationär behandelt. Zudem erhalten 15 Patienten intensivmedizinische Betreuung: In Weiden acht, in Tirschenreuth sieben Patienten. Am Krankenhaus Kemnath werden weiterhin keine CoVid-19-Patienten behandelt.
Die Situation hat sich im Vergleich zu den vergangenen Tagen nicht entspannt. „Teilweise müssen nicht zwingend nötige Eingriffe verschoben werden. So können wir die Durchführung von Notfall- und zwingenden Operationen auch weiterhin gewährleisten“, erklärt Michaela Hutzler, Medizinische Direktorin des Klinikverbunds.
Seit Montag gilt in den Akuthäusern der Kliniken Nordoberpfalz AG ein striktes Besuchsverbot, das nur wenige Ausnahmen erlaubt, zum Beispiel während oder nach Geburten. „Wir stoßen auf viel Verständnis für diese Maßnahme. Dafür bedanken wir uns bei unseren Patienten ebenso wie bei den Angehörigen“, so Vorstand Dr. Thomas Egginger.
Besuche per Skype möglich
Ein Besuchsverbot bedeutet aber nicht, dass keinerlei Kontakt zwischen Patient und Angehörigen möglich ist. Denn zumindest digital können über die im Frühjahr angeschafften Tablets weiterhin Patientenbesuche erfolgen. Ein solches ist weiterhin auf jeder Station hinterlegt. Wollen Ehepartner, Kinder oder Enkel mit einem Angehörigen per Skype sprechen und sich dabei auch sehen, muss dafür nur ein Anruf auf der entsprechenden Station erfolgen, wo die Angehörigen ihren eigenen Skype-Benutzername hinterlegen. Die Mitarbeiter der Station bringen das Tablet dann zum jeweiligen Patienten und stellen die Verbindung mit den Angehörigen her.
Nur noch in begründeten Ausnahmefällen ist der Besuch von Patienten möglich, unter anderem für Eltern und Sorgeberechtigte, deren Kinder in der Kinderklinik betreut werden, während und nach Geburten oder bei der Begleitung von schwerstkranken und sterbenden Patienten.
Zwei Besuche pro Tag auf der Palliativstation
Ein weiterer Sonderfall ist die Palliativstation am Klinikum Weiden. Natürlich ist auch dort die Corona-Pandemie allgegenwärtig, wobei seit dem Anstieg der Fallzahlen im Herbst dort noch kein Patient mit bestätigter CoVid-19-Erkrankung behandelt wurde. Alle Patienten werden bei der Aufnahme getestet und während ihres Aufenthaltes dort regelmäßig auf mögliche Corona-Symptome überwacht. Sollte ein Patient, der einer palliativen Betreuung bedarf, positiv auf CoVid-19 getestet werden, würde die Betreuung auf der ausgewiesenen Isolierstation von einem speziellen Team der Palliativstation erfolgen. Dies war bisher aber noch nicht der Fall.
Um die Patienten und auch das Personal zu schützen, sind hier zwei Besucher pro Tag erlaubt, das allerdings rund um die Uhr. Möglich ist das auch aufgrund der großzügigen räumlichen Möglichkeiten, sowohl auf der Station als auch in den Patientenzimmern. Bei sterbenden Patienten wird den Nahestehenden weiterhin ermöglicht, Abschied zu nehmen.
Einschränkungen in der Therapie gibt es nicht, wie Dr. Stephanie Kuchlbauer, Ärztliche Leitung der Palliativstation, betont: „Unsere Arbeit läuft – den Umständen entsprechend – normal weiter. Wir kümmern uns nach wie vor um schwerstkranke Menschen, die Beschwerden haben. Dafür stehen alle Therapiemöglichkeiten wie Aroma-, Physio-, Musik und Atemtherapie ebenso zur Verfügung wie die Unterstützung durch unseren Sozialdienst.“
(vl)