Steigt die SpVgg SV Weiden doch noch in die Bayernliga auf? Der Oberpfälzer Landesligist hat angekündigt gegen die Wertung der Saison 19/21 vorzugehen.
Nach monatelanger Ungewissheit hat der bayerische Amateurfussball seit einigen Tagen endlich Gewissheit. Die Saison 19/21 wurde abgebrochen und nach der Quotientenregel gewertet. Auf wenig Begeisterung stößt das bei der SpVgg SV Weiden. Dadurch verpassen die Weidener nämlich den anvisierten Aufstieg in die Bayernliga. Der war sportlich mehr als in greifbarer Nähe und scheint jetzt am grünen Tisch zu Nichte gemacht. Damit will sich die SpVgg nicht zufriedengeben.
Der Hintergrund: Weiden spielte eine bärenstarke Saison 19/20 bzw. dann 19/21. Bei noch sieben ausstehenden Partien lag die Elf vom Wasserwerk auf Platz 2. Der hätte für die Relegation gereicht. Aber auch Spitzenreiter Neumarkt war alles andere als uneinholbar. Bei zwei Spielen weniger lag Weiden sieben Punkte zurück, also noch voll in Schlagdistanz. Inzwischen ist das aber alles nicht mehr von Bedeutung, weil die Corona-Spielzeit abgebrochen wurde. Relegation gibt es keine, aufsteigen darf nur der Tabellenführer und der wird durch den Punktequotienten, also Punkte pro Spiel ermittelt. Das ist in der Landesliga Mitte Neumarkt und nicht Weiden. Deshalb fühlt man sich in Weiden um den verdienten sportlichen Lohn gebracht. Was man aber nicht vergessen darf: Der BFV hat das alles nicht einfach beschlossen, er hat seine Vereine abstimmen lassen. Mehr als 70% stimmten dabei für die Wertung nach Punktequotient. Eine große Mehrheit also. Dennoch sieht sich die SpVgg im Recht, die aktuelle Wertung der Saison 19/21 anzufechten. In einer Pressemitteilung teilte der Verein mit:
Acht Seiten sind nun von der SpVgg SV Weiden an den BFV weitergeleitet worden. In diesem Schreiben wird deutlich auf die Verletzungen des BFV an ihrer eigenen Satzung hingewiesen. Kritik wird nicht nur von der SpVgg SV Weiden an der Tatsache geübt, dass es eine maßgebliche Entscheidung sei, die Spielrunde mit mathematischer Berechnung abzubrechen. „Dies muss durch den Verbandstag entschieden werden, als höchstes BFV Organ. Hätte man den Ligapokal wie geplant durchgeführt, wo sich auch die Absteiger und Aufsteiger ergeben hätten, wäre die Ligastärke ebenso angewachsen“, so Michael Kurz. Kritisiert wird von den Verantwortlichen, dass Stimmung gegen aufgeblähte Ligen und Wochenspieltage bei den Vereinen gemacht wurde.
Man habe sich juristisch beraten lassen und sei dann ganz bewusst diesen Schritt gegangen, so Vorsitzender Michael Kurz. Wie erfolgversprechend das Unterfangen ist, kann durchaus kritisch gesehen werden. Aber: Der Ball liegt jetzt beim Bayerischen Fußballverband. Der wird die Einwände der Weidener prüfen und sich dann äußern. Viel Zeit bleibt nicht. Mitte Juli sollen Bayern- und Landesliga in die Spielzeit 21/22 starten.
(ac)