So, 27.10.2019 , 07:00 Uhr

Weiden: Thementag „Inklusion und Medien“

Das Netzwerk Inklusion Tirschenreuth und das Projekt Wundernetz aus Amberg haben gemeinsam einen Thementag organisiert. Einen Tag lang stand der Gustav-von-Schlör-Saal unter dem Motto „Inklusion und Medien“. Verschiedene Vorträge, ein Workshop und eine Podiumsdiskussion drehten sich unter anderem um die Fragen, wie Menschen mit Behinderung Medien nutzen und wie sie in Print-, Onlinemedien und Fernsehen dargestellt werden.

Zu häufig folgten Medienberichte dabei unangebrachten Mustern, so die Ansicht von Andrea Schöne. Sie ist kleinwüchsig und arbeitet als freie Autorin für verschiedene Onlineportale. Journalisten würden oft einen mitleidigen oder übertrieben bewundernden Blick auf behinderte Menschen werfen. Dadurch werde das Bild transportiert, Menschen mit Behinderung könnten nicht glücklich sein oder kein normales Leben führen.

Die Medien hätten dabei eine besondere Verantwortung, denn viele nicht behinderte Menschen kommen in ihrem Alltag kaum mit Menschen mit Behinderung in Kontakt und bekommen nur durch Berichte eine Vorstellung vom Leben behinderter Menschen, so Andrea Schöne. Auch häufige Formulierungen wie „an den Rollstuhl gefesselt“ oder „an seiner Krankheit leiden“ seien nicht angebracht und würden oft ein falsches Bild vermitteln.

Ein positives Beispiel für Barrierefreiheit in den Medien stellte Christian Kneil von der Österreichischen Presse Agentur APA vor. Im Rahmen des Projektes „TopEasy“ veröffentlicht die Agentur pro Tag vier bis fünf Nachrichten in einfacher Sprache. Denn etwa 30 – 40% aller Erwachsenen tun sich schwer, komplexe Texte zu erfassen, so eine Studie der Uni Hamburg aus dem Jahr 2018. Zum Beispiel Menschen mit Lernschwierigkeiten oder gering Literarisierte Menschen. Medienangebote in einfacher Sprache helfen, jeden am Tagesgeschehen teilhaben zu lassen.

In der Region sei Barrierefreiheit in den Medien nur in Ansätzen vorhanden, so der Eindruck von Christina Ponader vom Netzwerk Inklusion Tirschenreuth. Sie wünscht sich, dass Barrierefreiheit und einfache Sprache mehr in den lokalen Qualitätsmedien verankert werden. Das sei enorm wichtig, um jedem die Möglichkeit zu geben, beim gesellschaftlichen Diskurs mitzureden – und letztendlich auch mitzuentscheiden. (az)

 

Andrea Schöne Christina Ponader Einfach Sprache Gehörbehinderung Gustav-von-Schlör-Saal Inklusion Inklusion und Medien Leidmedien.de Lernschwierigkeiten Max-Reger-Halle Menschen mit Behinderung Nachrichten in leichter Sprache Netzwerk Inklusion Tirschenreuth Oberpfalz Oberpfalz TV OTV Projektleitung Sehbehinderung Teilhabe Thementag TopEasy Weiden Wundernetz

Das könnte Dich auch interessieren

10.05.2024 Jubiläum mit ernstem Hintergrund Das Motto der Veranstaltung lautete „Nicht über und ohne uns“. Gemeint ist damit, dass bei allen Entscheidungen, die getroffen werden sollen, auch die Menschen mit Behinderung mit einbezogen werden. Das betrifft beispielsweise das Entgelt, das sie bei ihrer Arbeit in den Behindertenwerkstätten erhalten. Es betrifft aber auch die Integration in den Arbeitsmarkt – um nur 22.11.2024 AfD-Bürgerdialog mit Bundestagsabgeordneten zieht Gegendemonstration an Die AfD-Bundestagsabgeordneten Peter Felser, Gerrit Huy und Manfred Schiller haben Impulsvorträge gehalten und Fragen des Publikums beantwortet. Unter anderem ging es dabei um Waffenlieferungen an die Ukraine, das politische Mitwirken von Bürgern und  Erfahrungen im Bundestag. Vor den Toren der Max-Reger-Halle bildete sich währenddessen eine lautstarke Gegendemonstration, veranstaltet vom Oberpfälzer Bündnis für Toleranz und Menschenrechte, 20.11.2024 Berufsinformationstag mit Staatssekretär Gotthardt Berufsinformation in Weiden. Das Staatsministerium für Wirtschaft und das Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT hatten zum großen Infotag in die Max-Reger-Halle eingeladen. Am Vormittag konnten Schüler und Jugendliche regionale Unternehmen und große Arbeitgeber kennenlernen, vom Handwerk über IT bis zur Bundeswehr. Am Abend waren auch Eltern, Lehrer und weitere Interessierte eingeladen. Hier stellten sich Staatssekretär Tobias Gotthardt und 02.07.2024 Absolventenverabschiedung der Weiden Business School Die OTH Amberg-Weiden hat 130 Absolventen der Weiden Business School verabschiedet. In der Max-Reger-Halle haben die Absolventen ihre Bachelor- oder Masterurkunde erhalten. Während der Abschlussfeier bestand auch die Möglichkeit, sich mit ehemaligen Studenten, den sogenannten Alumni zu vernetzen. Die Studiengänge an der Weiden Business School decken die Bereiche Betriebswirtschaft, Wirtschaftspsychologie, Logistik, Digitalisierung und Steuern ab.