Seit Mitte März unterstützt die Stadt Weiden den Moskauer Zirkus. Dieser hatte den Festplatz zwischen 12. und 15. März angemietet. Aufgrund des ersten Coronafalls in der Stadt mussten die Veranstaltungen aber kurzfristig abgesagt werden. Kämmerin Cornelia Taubmann erklärte dem Bayerischen Rundfunk, die Stadt habe dem Zirkus 8.500 Euro Ausfall bezahlt, für den Abtransport der Seelöwen und Tiger gesorgt und die Zirkus-Verantwortlichen bei der Antragsstellung auf Corona-Soforthilfe und Leistungen des Job-Centers unterstützt. Für Diesel würden weitere 1.100 Euro bereitgestellt. Landwirte und Bürger aus der Region hätten Futter und andere Spenden gebracht, um dem Zirkus zu helfen. Die Zirkusleute ließen den Festplatz allerdings vermüllen, sodass nicht eine Verpachtung der Restfläche für andere Betreiber nicht zumutbar wäre.
Nachdem die Ausgangsbeschränkungen aufgehoben wurden, hat die Stadt den Zirkus bereits Anfang Mai dauarf hingewiesen, dass ein weiterer Aufenthalt in Weiden nicht mehr möglilch sei. Diese Aufforderung, das Festplatzgeläne zu verlassen, wurde dem Zirkus auch schriftlich mitgeteilt. Allerdings nicht „in Form eines Räumungsbefehls, die Stadt verfällt nicht in einen Militär- und Kasernenton“, so die Pressemitteilung der Stadt Weiden.
Aufgrund eines kurzfristigen Einsatzes einer privaten Initiative wolle die Stadt allerdings vorerst nicht weiter rechtlich gegen den Zirkus vorgehen. Die weitere Entwicklung werde abgewartet. Sollten die Absprachen mit der privaten Initiative und dem Zirkus allerdings nicht eingehalten und umgesetzt werden, behält sich die Stadt Weiden im Rahmen des Rechts und der Gesetze vor, gegen den weiteren Aufenthalt auf dem städtischen Festplatz vorzugehen.
Inzwischen zeige sich auch der Deutsche Zirkusverband und andere Branchenteilnehmer besorgt über die Entwicklungen in Weiden, so der Pressebericht der Stadt. Es werde auf eine gütliche Lösung gehofft, doch die Gastfreundschaft der Weidener dürfe auch nicht überstrapaziert werden.
Die Stadt Weiden bedankt sich auch auf diesem Weg noch einmal für die breite Unterstützung und Hilfe aus der Bevölkerung.
(Bild: Im April 2020 ist ein Wohnwagen des Zirkus Moskau auf dem Festplatzgelände abgebrannt)
(vl)