In seinem jüngsten Stück „Resl unser“ widmet sich das Landestheater Oberpfalz der berüchtigten Therese Neumann, besser bekannt als Resl von Konnersreuth. In den 1920-er Jahren wurde die Bauernmagd sehr bekannt: Sie soll angeblich jahrelang nichts gegessen, Stigmata bekommen und immer wieder Visionen vom Leiden Jesu gehabt haben. Während sie manche für eine Schwindlerin hielten, ist sie für andere eine Heilige. All das greift das Bühnenstück von Bernhard Setzwein und Till Rickelt auf.
Die Geschichte des Stücks folgt einer wahren Begebenheit: Im Jahre 1927 wollte der österreichische Regisseur Max Reinhardt mit der amerikanischen Stummfilmschauspielerin Lillian Gish einen Film über die Resl drehen. Die Planungen wurden so ernst, dass Lillian Gish selbst nach Konnersreuth reiste, um die Resl dort zu treffen. In „Resl unser“ tritt die Figur der echten Resl gar nicht auf der Bühne auf – es wird nur über sie gesprochen. So entsteht ihre Figur nur dadurch, dass anderen über sie sprechen.
Jede der Figuren bringt seine Meinung über die Resl mit: Während Lillian Gish an die Visionen der Resl glaubt, sind sie dem Ordinariat Regensburg ein Dorn im Auge. Franz Anton von Henle, Bischof von Regensburg würde Therese Neumann am liebsten als Schwindlerin entlarven. All diese unterschiedlichen Meinungen bringt das Stück auf die Bühne, eines Urteils einhält es sich aber: Das Rätsel um die Konnersreuther Resl muss wohl weiter ein Rätsel bleiben.
„Resl unser“ wird in der Regionalbibliothek in Weiden aufgeführt.
(az)