Das Aktionsbündnis Walderhalt hat zu einer Waldbegehung im Latscher Holz eingeladen. Etwa 65 Hektar Wald sollen dort für das geplante Gewerbegebiet Weiden West IV gerodet werden. Doch der Widerstand gegen das eigentlich bereits beschlossene Projekt bleibt vehement: Im „Aktionsbündnis Walderhalt“ haben sich Vertreter aus Umweltschutzverbänden und politischen Parteien zusammengeschlossen. Um vor Ort zu zeigen, was den Wald so schützenswert macht, hat das Aktionsbündnis Dr. Ralf Straußberger eingeladen, Forstwirt und Waldreferent beim Bund Naturschutz Bayern.
Als Forstgebiet direkt vor der Stadt erfülle das Latscher Holz wichtige Waldfunktionen, so Dr. Straußberger. Unter anderem im Trinkwasser-, Hochwasser- und Lärmschutz. Und nicht zuletzt sei das Latscher Holz auch für den Klimaschutz bedeutend: Nicht nur für das globale Klima, sondern auch unmittelbar für das Klima in Weiden. Denn der Wald ist der Stadt im Westen, also der Hauptwindrichtung, vorgelagert und bilde somit eine Frischluftschneise. Außerdem habe der Wald im Sommer einen Abkühl-Effekt auf Weiden. Dazu komme noch das Thema Luftschadstoffe und Stäube: Auch durch seine Filterfunktion verbessere der Wald die Luftqualität in der Stadt, erläuterte der Waldreferent.
Auch wenn sich 2014 bei einem Ratsbegehren die Mehrheit der Weidener für das Gewerbegebiet ausgesprochen hat, will das Aktionsbündnis noch nicht aufgeben. Die Mitglieder sammeln aktuell Unterschriften für ein Bürgerbegehren. Im Ratsbegehren von 2014 sei nicht deutlich genug darauf hingewiesen worden, dass für das Gewerbegebiet Wald zerstört werde. Für ein erneutes Bürgerbegehren benötigt das Aktionsbündnis etwa 2500 Unterschriften. (az)